Wien - Der Tscheche Petr Popelka wird Chefdirigent der Wiener Symphoniker. Der Maestro und Komponist wird sein Amt in der Saison 2024/25 antreten, wie Vertreter des Orchestermanagements und der Stadt Wien am Freitag bekanntgaben. Der 1986 geborene Popelka beendet diesen Monat sein Engagement als Chefdirigent des Norwegischen Rundfunkorchesters in Oslo und steht noch die nächsten zwei Jahre als Leiter des Prager Radiosymphonieorchesters unter Vertrag.
Popelka will in Wien aktiv neue Publikumsschichten auch abseits der traditionellen Spielorte erobern. «Die Zeiten, wo wir nur in den Konzertsälen bequem sitzen, und die Leute kommen zu uns, die sind aus dem letzten Jahrhundert», sagte er. Außerdem will er neben Schumann, Mahler, Bartok und Schönberg den Fokus auch auf junge Komponisten legen. «Wir leben heute und wir müssen die Musik von heute spielen», sagte der Dirigent, der früher zehn Jahre lang als Solo-Kontrabassist der Sächsischen Staatskapelle in Dresden spielte.
Popelka folgt auf Andrés Orozco-Estrada (45). Der Kolumbianer war voriges Jahr vorzeitig als Chefdirigent zurückgetreten, nachdem das Orchester beschlossen hatte, seinen Vertrag nicht zu verlängern. Zu den früheren Chefdirigenten des Ensembles zählen unter anderem Herbert von Karajan, Wolfgang Sawallisch und Georges Prêtre.