Rostock - Im Dauerkonflikt um die Zukunft des Rostocker Volkstheaters zeichnet sich eine weitere Zuspitzung ab. Der Hauptausschuss des Bürgerschaft beauftragte Oberbürgermeister Roland Methling (parteilos) am Dienstag, mit Intendant Sewan Latchinian eine einvernehmliche Lösung zur Aufhebung dessen Vertrages zu erreichen.
Dies bestätigte das Bürgerschaftsmitglied Sybille Bachmann vom Rostocker Bund der Deutschen Presse-Agentur. Methling solle diese Lösung in den kommenden vier Wochen herbeiführen.
Hintergrund ist die Entscheidung, das traditionsreiche Vier-Sparten-Haus auf zwei Sparten zu reduzieren, Schauspiel und Tanz sollen wegfallen. Der dringend notwendige Neubau des Theaters solle als Opernhaus erfolgen. Latchinian, der noch einen Vertrag bis Mitte 2019 hat, hatte bislang die Meinung vertreten, dass er im Sommer 2014 als ein profilierter Vertreter des Schauspiels nach Rostock geholt worden sei. Er hatte seither stets öffentlich gegen die Spartenstreichung Stellung bezogen.
Die Spartenreduzierung und damit die Umsetzung der Zielvereinbarung mit dem Land ist seit Jahren Zankapfel in der Kommunal- und Landespolitik. So hatte der Kulturexperte der Linksfraktion im Landtag, Torsten Koplin, jüngst den Wegfall von Tanz und Schauspiel als Katastrophe bezeichnet. Einer wachsenden Universitätsstadt nur noch ein Opernhaus zu verpassen, sei rückwärtsgewandt. Methling hatte dagegen argumentiert, dass das Land nur bei Umsetzung der Zielvereinbarung bereit sei, das neue Theater zu finanzieren.
[update: Intendant soll bleiben]
Methling im Rostocker Theaterstreit: Latchinian soll bleiben
Rostock (dpa/mv) - Im Dauerstreit um das Rostocker Volkstheater hat sich Oberbürgermeister Roland Methling (parteilos) für eine Weiterbeschäftigung des Intendanten Sewan Latchinian ausgesprochen. Der Hauptausschuss hatte den OB am Dienstag beauftragt, mit Latchinian eine einvernehmliche Lösung zur Vertragsaufhebung zu erreichen. «Ich trage den Beschluss des Hauptausschusses nicht mit und erwäge, dazu in Widerspruch zu gehen», teilte Methling am Mittwoch mit. Latchinian solle vielmehr mit ganzer Kraft den von vielen Seiten getragenen Beschluss zur Entwicklung des Opernhauses umzusetzen.