Köln - Der Film-, Theater- und Opernregisseur Christoph Schlingensief ist Künstler für den deutschen Pavillon bei der Biennale in Venedig 2011. Das bestätigte die Kuratorin des Pavillons, Susanne Gaensheimer, dem «Kölner Stadt-Anzeiger» (Montagausgabe). Das Werk Schlingensiefs zeichne sich durch «beispiellose Radikalität» aus, sagte die Direktorin des Museums für Moderne Kunst Frankfurt.
«Ich halte ihn für einen der ganz wesentlichen Künstler dieses Landes und stelle mir vor, dass durch seine künstlerische Vision der Deutsche Pavillon zu einem Ort der Kommunikation und des kosmopolitischen Geschehens wird», sagte Gaensheimer. Die Biennale di Venezia ist eine seit 1895 zweijährlich stattfindende internationale Kunstausstellung.
Für den 49-jährigen Schlingensief, der sich vor allem als Regisseur von Filmen sowie Theater- und Opernproduktionen einen Namen gemacht hat, ist die Biennale in Venedig kein Neuland. 2003 hatte er in den Giardini eine «Church of Fear» eingerichtet, mit welcher er auf den Irakkrieg reagierte. Gleichwohl komme die Wahl des seit längerem schwer krebskranken Künstlers für den deutschen Pavillon überraschend, schreibt die Zeitung. Denn weder stamme er aus dem inneren Zirkel der Kunstszene noch habe er bislang mit der Kuratorin Susanne Gaensheimer zusammengearbeitet.