Berlin - Die Intendanz des Berliner Maxim-Gorki-Theaters wird mit Beginn der Spielzeit 2013/14 Shermin Langhoff übernehmen. Sie wird die Nachfolgerin von Armin Petras, der 2013 an das Württembergische Staatstheater Stuttgart wechselt. Langhoff, die das Maxim-Gorki-Theater künstlerisch gemeinsam mit Dramaturg Jens Hillje führen wird, leitet seit 2008 das Ballhaus Naunynstraße in Kreuzberg.
Diese Bühne habe Langhoff schnell zum Erfolg geführt, sagte Kulturstaatssekretär André Schmitz am Dienstag bei der Vorstellung der neuen Intendantin. Er gehe davon aus, dass Langhoff auch für das Maxim-Gorki-Theater ein "neues Kapitel Theatergeschichte aufschlagen" werde. Er sei froh, dass es ihm gelungen sei, die beiden "kurz vor den Toren Wiens" noch zurück geholt zu haben.
Wiener Festwochen aus "persönlichen Gründen" abgesagt
Langhoff und Hillje sollten eigentlich 2014 zu den Wiener Festwochen wechseln. Sie habe aus "persönlichen und familiären Gründen" die Verhandlungen dazu verlassen, betonte die 42-Jährige. Diese Gründe hätten sich erst in den vergangenen Monaten ergeben. Mehr wolle sie dazu nicht sagen. Ihr Mann und ihr Kind wünschten nicht, dass sie über persönliches rede.
Langhoff wurde 1969 im türkischen Bursa geboren und wuchs in Nürnberg auf. Sie ist mit Lukas Langhoff verheiratet - dem Sohn des Regisseurs Thomas Langhoff, der am 18. Februar im Alter von 73 Jahren gestorben war. Shermin und Lukas Langhoff haben eine Tochter.
"Stadttheater für die Stadt"
Langhoff will unter anderem das Haus noch weiter zur freien Szene öffnen. Es werde eine interessante Mischung von Regisseuren geben, kündigte sie an. Konkrete Namen wolle sie voraussichtlich im Herbst nennen. Es solle jedoch "kein ähnliches Ballhaus aufgezogen" werden. Bei der Nachwuchsförderung könne man jedoch kooperieren.
Sie wolle sich die Stadt mit ihren Facetten noch genauer ansehen, sagte sie. Die "post-migrantische Realität wird auch für das Maxim-Gorki-Theater eine Rolle spielen."