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Siegfried Unseld, einer der bedeutendsten Verleger der Nachkriegszeit, ist tot. Das berichtete die «Welt am Sonntag». Der Verleger des Suhrkamp-Verlages verstarb im Alter von 78 Jahren am Samstag nach langer schwerer Krankheit.
Der in Ulm Geborene studierte Germanistik, Philosophie, Sinologie, Nationalökonomie, Völkerrecht und Bibliothekswissenschaften. Er promovierte 1951 mit einer Arbeit über Hermann Hesse. Ein Jahr später stieg er in den 1950 von Peter Suhrkamp gegründeten Verlag ein, wurde wenige Jahre später Gesellschafter und übernahm 1959 die Leitung. In den folgenden Jahrzehnten erweiterte Unseld das Verlagsprogramm um die Avantgarde Reihe "edition suhrkamp", und die "suhrkamp taschenbücher". Er übernahm 1963 den Insel Verlag, gründete 1981 den Deutschen Klassiker Verlag und übernahm 1991 den Jüdischen Verlag.Zu den von ihm herausgebrachten Autoren zählen Belletristen wie Geisteswissenschaftler. Unseld verlegte die Autoren der Frankfurter Schule wie Adorno, Habermas, Horkheimer oder Marcuse. Er fördert Schriftsteller wie Peter Handke, Uwe Johnson und Martin Walser, mit dem ihn eine enge Freundschaft verbindet. Weitere renommierte Haus-Schriftsteller sind Hermann Hesse, Bertolt Brecht, Max Frisch, Thomas Bernhard, Hans Magnus Enzensberger und Nelly Sachs.