Frankfurt/Main - Die Alte Oper in Frankfurt startet mit einem neuen Intendanten in die kommende Saison. Der bisherige künstlerische Leiter der Stiftung Mozarteum in Salzburg, Stephan Pauly, übernimmt die Geschäfte des Kongress- und Konzertzenrums am Donnerstag (1. März) von seinem in den Ruhestand tretenden Vorgänger Michael Hocks.
"Es ist ein großes Geschenk mit einem solch tollen Programm die Arbeit hier beginnen zu dürfen", sagte Pauly am Mittwoch bei der Vorstellung des Programms für die kommende Saison gemeinsam mit Hocks. Er dankte dabei dem scheidenden Intendanten für die gute Zusammenarbeit während des vergangenen halben Jahres - "es war mir auch menschlich eine Freude", sagte Pauly.
Hocks nahm die Vorstellung des letzten von ihm verantworteten Programms zum Anlass, eine Bilanz seiner 14-jährigen Tätigkeit als Leiter des Hauses zu resümieren. "Das Highlight im Entertainment-Bereich war sicherlich das meines Wissens nach erste Konzert des Buena Vista Social Clubs in Originalbesetzung in Europa", sagte der Intendant an seinem letzten Arbeitstag. Als den größten gestalterischen Akzent seiner Amtszeit hob er das Auftaktfestival hervor, mit dem seit dem Jahr 2001 jede Saison eingeleitet wird. Es stellt das Schaffen einzelner Künstler in den Mittelpunkt - in diesem Jahr werden dies die Sopranistin Mojca Erdmann und der Komponist und Klarinettist Jörg Widmann sein.
Hocks stellte weiter heraus, dass innerhalb der ersten drei Jahre seiner Amtszeit die Schulden in Höhe von 1,7 Millionen Euro vollständig abgebaut worden seien. Pauly übernehme deshalb ein auf soliden Beinen stehendes Haus. Im Jahr 2011 konnte sich die Alte Oper zu rund 60 Prozent selbst finanzieren. Bei einem Jahresbudget von 17,1 Millionen Euro konnten durch Kartenverkauf, Vermietungen und Fördermittel rund 10 Millionen Euro eigenständig erwirtschaftet werden. Bei 352 Veranstaltungen kamen rund 464.000 Besucher in das Opernhaus. Die Kapitaleinlage der Stadt Frankfurt belief sich wie in den Vorjahren auf 6,8 Millionen Euro.
Das Programm der neuen Saison 2012/13 beginnt im September und bietet unter anderem Konzerte der Staatskapelle Dresden, der Berliner und Wiener Philharmoniker sowie des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. Pauly wird dieses Programm zwar in der Durchführung verantworten, gestalterische Akzente kann er jedoch erst später setzen. "Mein erstes eigenständiges Programm fällt in die Saison 2013/14", sagte der neue Intendant." Aber vielleicht werde man schon in diesem Sommer erste Ideen von ihm hören, fügte Pauly hinzu.