Würzburg (ddp). Die Stadt Würzburg hat sich endgültig vom Generalmusikdirektor (GMD) ihres Mainfranken-Theaters, Jin Wang, getrennt. Bereits am vergangenen Freitag wurde dem 48 Jahre alten Dirigenten die fristlose Kündigung ausgesprochen, wie Stadtsprecher Christian Weiß am Montag mitteilte.
Ursprünglich hatte die Stadt Jin Wang lediglich bei vollen Geld- und Sachbezügen beurlaubt und ein Hausverbot ausgesprochen. Der GMD hatte nicht nur Schwierigkeiten mit seinem Orchester, das sich kürzlich mit großer Mehrheit gegen die Verlängerung seines Vertrages ausgesprochen hat. Auch Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen «versuchter Nötigung zu einer sexuellen Handlung» hatten im Theater für Unruhe und bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Betroffen war eine Musikstudentin, die im Rahmen eines Projektes im Orchester mitspielte.
Für die fristlose Kündigung sei die Frage, ob das Verhalten des GMD eine Straftat war, nicht relevant gewesen, argumentierte der Stadtsprecher und betonte: «Maßgeblich war vielmehr, dass das Verhalten von Jin Wang gegenüber der Studentin einen eindeutigen arbeitsrechtlichen Bezug hat.»