Köln - Der Nachfolger der Kölner Schauspielchefin Karin Beier heißt Stefan Bachmann und kommt aus der Schweiz. Oberbürgermeister Jürgen Roters stellte den derzeit freiberuflichen Regisseur am Donnerstag vor. Noch in diesem Jahr soll der Stadtrat die Berufung bestätigen. Dass er mit Ja stimmen wird, steht für Kölns Kulturdezernent Georg Quander außer Zweifel. Er hatte zuvor mit neun anderen Kandidatinnen und Kandidaten verhandelt.
"Ich freue mich darauf, ein exzellent aufgestelltes Haus zu übernehmen", sagte Bachmann, der 1966 in Zürich geboren wurde. Er wird sein Amt am 1. September 2013 antreten. Ihm stehen zwei schwere Anfangsjahre bevor: Das Schauspielhaus wird in dieser Zeit von Grund auf renoviert. Es muss an einem Übergangsort gespielt werden, der aber noch nicht feststeht. Deshalb ist in Bachmanns über fünf Jahre laufendem Vertrag festgehalten, dass er mindestens drei Jahre in einem fertiggestellten Haus arbeiten kann. Für jedes Jahr, um das sich die Renovierung verzögert, wird der Vertrag entsprechend verlängert.
Ähnlichkeiten mit Beiers Theaterverständnis
Zu seinen Plänen für die Zukunft in Köln wollte sich Bachmann, der von 1998 bis 2003 das Theater in Basel leitete und zurzeit freiberuflich unter anderem in Düsseldorf, Wien und Berlin arbeitet, nicht äußern. Erst müsse er die Stadt und seine künftigen Mitarbeiter kennenlernen. Er könne sich aber auch eine Interimsspielstätte vorstellen in einem Stadtteil mit einer "theaterfernen Bevölkerung". Das sein dann ein "spannendes soziales Projekt", sagte er.
Bachmann sieht durchaus Ähnlichkeiten in seinem Verständnis von Theater und dem von Beier, die 2013 an das Schauspielhaus Hamburg wechselt. Der gebürtige Schweizer geht von einer "kollegialen und freundschaftlichen Übergabe" aus. Angst vor einem Vergleich mit den Erfolgen seiner Vorgängerin habe er nicht.