Wiesbaden - Der im Sommer an den Oper Köln geschasste Uwe Eric Laufenberg wird neuer Intendant des Staatstheaters Wiesbaden. Er folgt damit auf Manfred Beilharz, dessen Vertrag im August 2014 nach zwölf Jahren ende, wie die Stadt Wiesbaden und das hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst am Dienstag mitteilten. Das Haus mit Oper, Operette, Schauspiel, Ballett sowie Jugend- und Kindertheater wird zu 52 Prozent vom Land und zu 48 Prozent von der Landeshauptstadt getragen.
Laufenberg wurde unter 32 Bewerbern ausgewählt, wie Kunstministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) sagte: "Ich freue mich, dass es gelungen ist, einen so renommierten Regisseur mit internationaler Erfahrung nicht zuletzt im Musiktheater für Wiesbaden zu gewinnen." Wiesbadens Oberbürgermeister Helmut Müller (CDU) nannte Laufenberg "einen versierten und kreativen Intendanten, der bewiesen hat, dass er große Bühnen auf hohem künstlerischen Niveau führen kann".
Laufenbergs Vertrag laufe vom August 2014 bis August 2019, hieß es weiter. Bereits Mitte 2013 soll er ein Konzept zur Weiterentwicklung der Schauspielbiennale "Neue Stücke aus Europa" vorlegen, die Beilharz aus Bonn nach Wiesbaden geholt hat.
Der 51 Jahre alte Kulturmanager war bis zum Sommer drei Jahre lang Intendant an der Oper in seiner Geburtsstadt Köln. Im Streit um die seiner Ansicht nach mangelnde und unzuverlässige finanzielle Ausstattung des Hauses löste die Kölner Stadtregierung den Vertrag mit Laufenberg auf. Trotz der Widrigkeiten wählten Kritiker der Fachzeitschrift "Opernwelt" die Kölner Oper in diesem Jahr zum "Opernhaus des Jahres".
Laufenberg studierte Schauspiel an der Folkwang Hochschule Essen. Seine erstes Engagement hatte er von 1983 bis 1985 am Staatstheater Darmstadt. Danach arbeitete er fünf Jahre als Schauspieler und als Regieassistent am Schauspiel Frankfurt. Später hatte er Leitungsfunktionen am Schauspielhaus Zürich und am Maxim-Gorki-Theater Berlin. Von 2004 bis 2009 war er Intendant des Hans-Otto-Theaters in Potsdam. Laufenberg gilt als Spezialist für ungewöhnliche Inszenierungen.