Erfurt - In der Diskussion um die Verlängerung des Vertrags von Guy Montavon als Generalintendanten des Erfurter Theaters lässt eine Entscheidung noch auf sich warten. «Das Thema wird den Erfurter Stadtrat weiterhin beschäftigen», teilte die Stadtverwaltung am Donnerstag mit.
Eine Entscheidung im Stadtrat werde - je nach Verhandlungsverlauf - entweder am 15. Juli oder auch erst nach der Sommerpause getroffen werden können, hieß es. Die Kommune ist die öffentliche Trägerin des Theaters.
Der Stadtrat hatte die Verlängerung bei einer Sitzung am Mittwoch im nichtöffentlichen Teil diskutiert. Eine Mehrheit der Mitglieder habe dabei zumindest dafür gestimmt, in die Verhandlungen mit Montavon zu gehen, wie es aus Kreisen hieß. Zuvor habe es aber einige Diskussionen gegeben. Auch auf wie viele Jahre der Vertrag möglicherweise verlängert werde, sei noch nicht festgelegt.
Zudem habe auch die Frage nach der künftigen Ausrichtung des Theaters eine Rolle gespielt. Die Ständige Kulturvertretung Erfurt, in der sich Kulturakteure zusammengeschlossen haben, hatte bereits Mitte Juni gefordert, neue Wege einzuschlagen, «um auch in Erfurt verstärkter den Zeitgeist der künstlerischen Vielfalt, Interdisziplinarität und Innovation auf Augenhöhe zu begegnen».
Der in Genf geborene Montavon ist seit 2002 Generalintendant des Theaters Erfurt, das sich vor allem auf Musiktheater und Konzerte konzentriert. In dieser Zeit hat Montavon mit einigen Operninszenierungen das Theater auch international bekannt gemacht. Zuletzt wurde aber immer wieder innerhalb und außerhalb des Theaters Kritik etwa an seinem Führungsstil laut, der als intransparent beschrieben wird.
Zudem geriet Montavon auch im Zusammenhang mit der umstrittenen Besetzung des Generalmusikdirektors in die Schlagzeilen, die auch einen juristischen Streit zur Folge hatte.