Der 1928 in Santiago de Chile geborene Künstler lebt seit 1951 in Deutschland. Die Auszeichnung wird Juan Allende-Blin vom chilenischen Präsidenten Sebastián Piñera im Palast La Moneda in Santiago de Chile ausgehändigt werden. Sie ist mit einem Preisgeld in Höhe von circa 30.000 Euro sowie einer lebenslangen monatlichen Pension verbunden.
Juan Allende-Blin feierte in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag. Aus diesem Anlass gab es eine Reihe von Konzerten in seiner Wahlheimat Essen, wo er seit 1971 lebt.
Juan Allende-Blin stammt aus einer spanisch-französischen Familie. Kompositionsunterricht hatte er zuerst bei seinem Onkel P.H. Allende-Saron, der dem Kreis um Debussy angehörte und dann bei Fré Focke, der bei Anton Webern studiert hatte. Seine Musiksprache entwickelte er aus der zyklischen Form von César Franck, die ihn auf logische Weise schon 1950 zur Zwölftontechnik von Arnold Schönberg führte.
Im Januar 1966 veranstaltete er im Dritten Programm des NDR Hamburg eine Schönberg-Woche, die zum ers-ten Mal wichtige Dokumente dieses Komponisten vorstellte. Zu dieser Sendereihe lud er Theodor W. Adorno, Pierre Boulez, Erika Wagner-Stiedry, Josef Rufer und Rudolf Kolisch ein, die mit ihren Gedanken zu einem differenzierten Bild Schönbergs beitrugen. Allende-Blin entdeckte das verschollene Opernfragment „La Chute de la Maison Usher“ von Claude Debussy, dessen Particell er orchestrierte. Vor einem Jahr erschienen bei Kamprad, gefördert durch das NRW-Kultursekretariatsekretariat, unter dem Titel „Immer auch ein politischer Impuls“ Gespräche des Komponisten mit Chris-tian Esch und Frank Schneider.