Der Intendant des Württembergischen Kammerorchesters Heilbronn, Christoph Becher, ist zum Orchesterintendanten des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien ernannt worden. Der Stiftungsratsvorsitzende des WKO, Ralf Peter Beitner teilt mit, dass Becher beim WKO noch bis zum Jahresende 2015 unter Vertrag steht. Abhängig vom Stand der Nachfolgeregelung werde aber ein Stabwechsel in der Geschäftsführung des Kammerorchesters zu Beginn der kommenden Konzertsaison angestrebt.
Beitner bedauert den Weggang Bechers aus Heilbronn und würdigt ausdrücklich seine Arbeit in den letzten Jahren: „Christoph Becher ist ein ganz hervorragender Intendant und ein Glücksfall für unser WKO. Er hat dem Orchester viele neue Impulse gegeben und es auf dem Konzert- und Festivalmarkt wieder neu positioniert. Deshalb hätte ich mir gewünscht, dass wir mehr Zeit gehabt hätten, um gemeinsam auf einem sehr Erfolg versprechenden Weg weiterzugehen.“
Der Stiftungsratsvorsitzende sieht in der Berufung Bechers auch eine positive Botschaft für Heilbronn: „Dass gerade unser Intendant für die Spitzenposition eines der bekanntesten Klangkörper in der traditionsreichen Musikstadt Wien ausgewählt wurde, ist auch ein Zeichen für das hohe Renommée, das unser WKO überregional und international genießt,“ so Beitner. „Darüber können wir uns bei allem Bedauern über den Weggang Bechers auch freuen“.
Für Christoph Becher ist der Wechsel nach Wien ein Stück Rückkehr zu den eigenen Wurzeln. Nach seinem Studium der Musikwissenschaft war er von 1990 bis 1998 Dramaturg am Wiener Konzerthaus. Im Anschluss an seine Wiener Jahre, in denen er auch seine Promotion abschloss, arbeitete er zunächst als Leitender Dramaturg an der Hamburgischen Staatsoper, bevor ihn 2007 Christoph Lieben-Seutter als seine rechte Hand zur Elbphilharmonie Hamburg holte. Von dort übernahm er 2012 als Geschäftsführender Intendant die Verantwortung für das Württembergische Kammerorchester Heilbronn.
Christoph Becher verlässt Heilbronn mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Für dieses fantastische Orchester hier in Heilbronn zu arbeiten, bedeutet mir sehr viel“, sagt Becher. „Die persönlichen Kontakte zu den Musikerinnen und Musikern haben mich bereichert und die Rückmeldungen, die ich von Veranstaltern und Künstlern bekomme, sind voller Bewunderung für das WKO. Ich werde die verbleibenden Monate mit Herzblut hier weiterarbeiten. Nach wie vor brenne ich für das WKO“. Und er ist sich sicher: „Das Württembergische Kammerorchester Heilbronn ist für die Zukunft hervorragend aufgestellt.“