Würzburg (ddp-bay). Ob der in seinem Orchester umstrittene Dirigent Jin Wang seinen Vertrag als Generalmusikdirektor des Würzburger Mainfranken-Theaters bis 2010 erfüllen darf, ist am Donnerstag Thema im Würzburger Stadtrat.
Einen Bericht des Bayerischen Rundfunks, wonach sich der Kultur- und Werksausschuss des Stadtrats bereits am Dienstag mit der vorzeitigen Beendigung von Wangs Engagement befasst hat, wollte Rathaussprecher Christian Weiß am Mittwoch auf ddp-Anfrage nicht bestätigen. „Der Stadtrat wird sich am Donnerstag in nicht-öffentlicher Sitzung mit der Personalangelegenheit beschäftigen“, sagte Weiß.
In einer geheimen Abstimmung hatte sich das Philharmonische Orchester kürzlich mit 41 zu 2 Stimmen bei 5 Enthaltungen gegen eine Verlängerung von Wangs Engagement ausgesprochen. Der Chinese mit österreichischem Pass ist seit September 2006 Würzburger Generalmusikdirektor, sein Vertrag läuft noch bis Herbst 2010. Wang selbst hat bekräftigt, seinen Vertrag trotz der Querelen mit dem Orchester erfüllen zu wollen.
Wang geriet in den vergangenen Tagen in die Schlagzeilen, weil gegen ihn wegen «versuchter Nötigung mit einem sexuellen Hintergrund» ermittelt worden war. Betroffene war eine Orchester-Aushilfe, die aber selbst keine Vorwürfe gegen Wang erhoben hat. Die Stadt Würzburg hatte die Staatsanwaltschaft darüber informiert. Das Verfahren wurde vom Amtsgericht Würzburg vorläufig eingestellt, nachdem sich Wang bereit erklärt hat, 5000 Euro an gemeinnützige Einrichtungen zu bezahlen. „Meinem Mandanten kann keinerlei strafrechtlicher Vorwurf gemacht werden“, betonte sein Verteidiger Norman Jacob.