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Wolfgang Schmid. Foto: Ralf Dombrowski
Wolfgang Schmid. Foto: Ralf Dombrowski
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Zwischen Schönklang und Hochdruck

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Der E-Bassist, Komponist, Professor, Programmmacher und Musikvermittler Wolfgang Schmid wird 70
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Zu fortgeschrittener Stunde erzählt Wolfgang Schmid manchmal Geschichten aus seinem Musikerleben. Zum Beispiel die aus Australien, als er mit Passport, der damals bekanntesten deutschen Jazzband, unterwegs war und eines Abends eine junge Bluesband im Vorprogramm rockte. Der Gitarrist hatte eine Schuluniform an, kurze Hose, ein Ränzel auf dem Rücken. Der Sound war schlicht, aber wirkungsvoll und sollte später so richtig berühmt werden.

Die Anekdote passt gut zu Schmid. Denn auch wenn er seit vielen Jahren als E-Bassist in Deutschland einer von denen ist, die den Ton angeben, überlässt er es trotzdem den anderen, berühmt zu werden. Denn Schmid liebt es zu spielen, groovt wie kaum ein anderer im Land, hat Bands wie Wolfhound, Kick, Paradox oder The Hang und Projekte wie Superdrumming, Manaus oder Rap-Sody losgetreten, geleitet, geprägt.

Aber es geht ihm eben nicht um die Oberfläche der Außenwirkung, sondern um den Kern der Emotion, die Musik im Innersten zusammenhält. Und so kommt es, dass man den gebürtigen Stuttgarter seit Dekaden im Team der Schorndorfer Gitarrentage erleben kann, ebenfalls seit einem knappen Jahrzehnt als Dozent an der Hochschule für Musik und Bildende Kunst seiner Heimatstadt im Unterricht erlebt, seit 2016 endlich auch mit der lange überfälligen Professorenwürde als Ehrung ausgezeichnet. So gehört es dazu, dass er, anstatt sich als renommierter Komponist und Bassist – der auf mehr als 400 Tonträgern zu hören ist – einen ruhigen Lenz zu machen, sich bei Sessions mit jungen Kollegen auf die Bühne stellt oder in München gar die alten Herrn der Kritikerband coacht.

So ist es ganz selbstverständlich, dass er im Programmteam des Jazzclubs Unterfahrt ebenso wie bei der Jazzmusiker Initiative München und zahlreichen anderen Projekten mit reichlich Energie mitarbeitet. Denn es geht Wolfgang Schmid um diese Kraft und Magie der Musik, die sich einstellt, wenn sie alle Beteiligten glänzen lässt. Das ist pure, empathische Jugend, auch wenn der Meister am 11. November seinen 70. Geburtstag feiert.
 

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