Seit über sechs Jahrzehnten bietet die neue musikzeitung einen weiten Diskursrahmen für Themen des heutigen Musiklebens. Fünf Jahrzehnte lang prägte Theo Geißler (geb. am 9. Februar 1947) das Blatt in den verschiedensten Positionen.
Er begann als Kritiker für die regionalen nmz-Seiten im Umfeld des „Theater der Jugend“, das der Verleger Bernhard Bosse in den 60er-Jahren in Regensburg organisierte. 1967 hatte Bosse den Studienanfänger als Halbtagskraft in den Verlag geholt und bot dem jungen Familienvater damit eine Existenzgrundlage.
Neben seiner Tätigkeit als Jungredakteur und ziemlich bald auch Chef vom Dienst der nmz absolvierte Geißler nach einem Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte in Regensburg die Münchner Hochschule für Fernsehen und Film und war danach als Autor und Regisseur für Kinderprogramme des Bayerischen Fernsehens tätig. Als Pressesprecher bei der Jeunesses Musicales, bei „Jugend musiziert“ sowie beim Verband deutscher Musikschulen knüpfte Geißler nebenher seine ersten kulturpolitischen Netze.
1986 wurde Geißler Chefredakteur der nmz und 1987 berief Altverleger Bernhard Bosse diesen zu seinem Nachfolger in der Leitung des Verlags. die er von 1987 bis 1993 innehatte. 1993 gründete er dann den ConBrio Verlag, in dem neben diversen Fachbuchreihen auch die ersten Bände des legendären „Ritter Rost“ verlegt wurden.
Für sein kulturpolitisches Engagement hat sich Theo Geißler über die Jahre ein vielfältiges Instrumentarium an Medien geschaffen. Er ist Herausgeber der neuen musikzeitung, von Oper & Tanz und JazzZeitung (bis 2014). Von 1998 bis 2015 moderierte er das Live-Musikmagazin „taktlos“ von Bayerischem Rundfunk und nmz, von 2002 bis 2016 zudem „contrapunkt – westöstlicher Dialog“ (BR, MDR, Goetheinstitut und nmz). Seit 2002 ist er zusammen mit Olaf Zimmermann Herausgeber von „Politik & Kultur“ (PuK), der Zeitung des Deutschen Kulturrates. Gemeinsam mit dem Komponisten Moritz Eggert und der Online-Redaktion der nmz rief Geißler den „Bad Blog of Musick“ ins Leben, bis heute einer der meistgelesenen Blogs zum Thema zeitgenössische Musikkultur. Gern gelesen sind auch seine „Nachtstücke“ auf Facebook, von denen sich Juana Zimmermann für ihren nebenstehenden Whatsapp-Dialog inspirieren ließ.
Die nmz-Redaktion gratuliert ihrem Ausbeuter, Antreiber, Frauenbeauftragten, Vordenker und großartigen Chef herzlichst zum Geburtstag!