„… Lust und Liebe für edlen Gesang in weite Kreise der Bevölkerung zu tragen“, das war von Anfang an das hohe Ziel der Sing- und Musikschule Regensburg. Dieses „Motto“ wurde sogleich zu Paragraph eins der „Satzung für die städtische Zentralsingschule in Regensburg“ und ist heute – genau 100 Jahre später – so aktuell wie eh und je. Anlässlich dieses 100. Jubiläums lädt die Sing- und Musikschule ein zu einem spannenden Jahresprogramm.
Auftakt ist schon am kommenden Samstag, den 6. März: Die Musikschule begrüßt zum alljährlichen Tag der offenen Tür. Von 14.00 bis 17.00 Uhr können Interessierte sich die Schule in der Kreuzgasse 5 (Nähe Arnulfsplatz) aus nächster Nähe ansehen und Informationen erhalten über die Möglichkeiten musikalischer und instrumentaler Ausbildung wie auch über die Unterrichtskonzepte. Für zukünftige Schüler besonders interessant: Die Instrumentenvorstellung, bei der alle Instrumente vorgeführt werden.
Am 11. März sendet der Bayerische Rundfunk aus dem Neuhaussaal des Theaters Regensburg. Nach einem Konzert um 19.00 Uhr mit Ensemble-Mitgliedern des Stadttheaters, Musikschülerinnen und Schülern, wendet sich das Magazin „taktlos“, welches regelmäßig musikalisch-kulturelle Themen und Probleme kritisch diskutiert, dem Thema „Stadtkultur/Jugendmusik“ zu. An der öffentlichen Diskussion nehmen teil: Oberbürgermeister Hans Schaidinger, Musikschulleiter Wolfgang Graef-Fograscher, Cantemus-Chorleiter Matthias Schlier, der Intendant des Theaters Regensburg Ernö Weil und Michael Riebl von DrugStop e.V. Die von Theo Geißler, dem Herausgeber der neuen musikzeitung, moderierte Sendung ist ab 21.03 Uhr auf BR-KLASSIK zu hören oder im Live-Stream unter:
http://www.br-online.de/br/jsp/seitentyp/liveStreamFenster.jsp?welle=br…
Eine dem Jubiläum angemessene Prämiere findet am 28. Juli im Theater am Bismarckplatz statt: das Musikschulprojekt „Der kleine Ring“. In dieser Auftragskomposition der Sing- und Musikschule adaptiert der Komponist Jan Müller-Wieland, Chef einer Kompositionsklasse an der Hochschule für Musik in München, den „Ring des Nibelungen“ in zeitgemäßer und – im Vergleich zu Kollege Wagner – nicht so zeitintensiver Weise. Unter der Gesamtleitung von Matthias Schlier singt der Cantemus-Chor zu einem Orchester aus Schülerinnen und Schülern der Sing- und Musikschule, professionelle Opernsänger übernehmen die Solopartien. Regie führt Rebecca Rosenthal. Aufführungen am 28. und 29. Juli, jeweils um 19.30 Uhr.
Höhepunkt der Veranstaltungen ist der Festakt zum 100-Jährigen am 8. Oktober 2010 ub 19.00 Uhr. Unter anderem wird die „Thurn-und-Taxis-Kantate“ von Rudolf Eisenmann aufgeführt, welcher als Lehrer an der Singschule tätig war. Diese Kantate wurde 1950 zur Diamantenen Hochzeit des Fürstenpaares komponiert und seither nicht mehr aufgeführt. Bei diesem Ereignis werden auch Eisenmanns Töchter anwesend sein.
Eine detaillierte Übersicht über das Programm der Sing- und Musikschule Regensburg im Jubiläumsjahr, wie auch weitere Informationen über das Unterrichtsangebot, Projekte und eine ausführliche Chronik der Schule finden sich in der Festschrift „Musik als Lebensraum – 100 Jahre Sing- und Musikschule der Stadt Regensburg“. Da kaum Dokumente in den Stadtarchiven erhalten sind, ist aus den Jahren 1910 bis 1950 praktisch nichts bekannt, so Graef-Fograscher. Doch mit Hilfe ehemaliger Schülerinnen und Schüler, aktiver und früherer Mitarbeiter, konnten Berichte zusammengetragen werden, aus denen Dr. Werner Chrobak Licht in die dunkle erste Jahrhunderthälfte bringen konnte. Chrobak war bis 1994 Vorsitzender des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg und ist Mitglied des Kulturbeirats der Stadt Regensburg. Als ehrenamtlicher Heimatpfleger stellte er für das Jubiläum die Chronik der Sing- und Musikschule Regensburg zusammen, die in der Festschrift abgedruckt ist. Diese ist bei der Musikschule kostenlos zu erhalten.
www.musikschule-regensburg.de