Am 22. Januar 2003 jährt sich zum 40. Mal die Unterzeichnung des so genannten „Elysée-Vertrags“ über die deutsch-französische Zusammenarbeit. Mit diesem Vertrag besiegelten Frankreich und Deutschland das Ende ihrer „Erbfeindschaft“, dies geschah, wie es in einer gemeinsamen Erklärung des damaligen Präsidenten der Französischen Republik Charles de Gaulle und des damaligen Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland Konrad Adenauer heißt, „in der Überzeugung“, dass die Versöhnung zwischen dem deutschen und dem französischen Volk, die eine Jahrhunderte alte Rivalität beendet, ein geschichtliches Ereignis darstellt, das das Verhältnis der beiden Völker zueinander von Grund auf neu gestaltet” sowie “in dem Bewusstsein, dass eine enge Solidarität die beiden Völker sowohl hinsichtlich ihrer Sicherheit als auch hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung miteinander verbindet“.
Aus Anlass dieses Jubiläums soll das Jahr 2003 in besonderer Weise der deutsch-französischen Freundschaft gewidmet werden. Mit einer Vielzahl gemeinsamer Projekte sollen vor allem auch die Menschen beider Nationen als die eigentlichen Akteure dieses freundschaftlichen Verhältnisses einbezogen werden. Und wie könnte dies besser geschehen als gerade bei den musikalischen Veranstaltungen im Rahmen der Europa-Tage der Musik, die ihre Wurzeln ja in der in Frankreich seit Anfang der 80er-Jahre jeweils am 21. Juni gefeierten “Fête de la musique” haben.
Ich rufe deshalb alle musizierenden und musikliebenden Bürger/-innen Bayerns dazu auf, die Europa-Tage der Musik 2003 unter den Gedanken der deutsch-französischen Freundschaft zu stellen, zu den Veranstaltungen französische Ensembles einzuladen und dabei schwerpunktmäßig französische Musik und französisches Liedgut darzubieten.
Namen und Nachrichten
Beim letzen Treffen des Arbeitskreises der Musikbildungsstätten in Deutschland wurde Gustav Adolf Rabus, Direktor der Bayerischen Musikakademie Marktoberdorf, zum neuen Sprecher gewählt. Der Arbeitskreis aus 18 Landes- und Bundesakademien trifft sich zum regelmäßigen Erfahrungsaustausch inhaltlicher und wirtschaftlicher Fragen.
Der langjährige Präsident des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes Prof. Dr. h.c. Karl Kling hat im Rahmen einer Feierstunde sein Amt an den Landtagsabgeordneten Franz Pschierer übergeben. Auf Kling (1980–1988 Präsidiumsmitglied im Bayerischen Musikrat) sind zahlreiche Errungenschaften und Weiterentwicklungen des bayerischen Musik- und Kulturlebens zurückzuführen. So hatte er etwa als langjähriger Abgeordneter im Bayerischen Landtag die Interpellation zur Lage der Musik in Bayern 1984 auf den Weg gebracht und politisch maßgeblich ausgestaltet. BMR-Präsident Wilfried Anton würdigte Klings Verdienste und hob dessen selbstlosen Einsatz im Ehrenamt hervor.
Arbeitstagung des Bayerischen Musikrates
Elementare Musikpädagogik und Möglichkeiten der musikalischen Arbeit mit Kindern
Zu Recht ist in der jüngeren bildungspolitischen Diskussion die frühkindliche Förderung in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Dies betrifft zu weiten Teilen auch das Gebiet der Musik, weswegen der Bayerische Musikrat seine diesjährige Jahresarbeitstagung dem Thema „Elementare Musikpädagogik der musikalischen Arbeit mit Kindern“ widmet.
Vor dem Hintergrund des im Entstehen begriffenen neuen Bildungs- und Erzeihungsplans Bayern für die Kindertagesstätten wird die Tagung in der Bayerischen Musikakademie Hammelburg einmal wieder Forum für Vertreter/innen des Bayerischen Landtags, der zuständigen Ministerien, der Ausbildungsstätten, der Fachpädagogen und der Musikverbände sein, um zum einen eine grundsätzliche Bestandsaufnahme der Situation von elementarer Musikpädagogik in Bayern vorzunehmen und andererseits Perspektiven, Empfehlungen, Entschließungen und politische Forderungen für die Zukunft zu formulieren. Darüber hinaus wird sie in Präsentationen einschlägiger Modelle der elementaren Musikpädagogik Ausgangspunkt für fachü-bergreifende Kommunikation und Gedankenaustausch werden. Referenten und Leiter der Arbeitskreise sind Vertreter der Ausbildungsstätten sowie Entscheidungsträger aus den Ministerien.
Tagungsleitung:
Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrates, Präsidiumsmitglied im BayerischenMusikrat
Dr. Jörg Riedlbauer, Generalsekretär desBayerischen Musikrates
Tagungsorganisation: Sibylle Goß
Tagungsort: Bayerische Musikakademie Hammelburg
Freitag, 10. bis Samstag, 11. Oktober 03
· Grundsatzreferat zum Tagungsthema von Prof. Dr. Wilfried Gruhn (Staatliche Hochschule für Musik Freiburg)
· Referate zu Entwicklungstendenzen der elementaren Musikpädagogik in Bayern ...
…in Kindertagesstätten
Ingeborg Becker-Textor (Bayer. Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen)
... in Sing- und Musikschulen
MR Gerhard Düchs (Bayer. Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst)
Eva Szameitat (Leiterin der Sing- und Musikschule München / Vorsitzende des VBSM)
... in der Ausbildung von EMPinnen
Prof. Barbara Metzger (Hochschule für Musik Würzburg)
... in den Grundschulen
Mdgt Dr. Helmut Wittmann (Bayer. Staatsministerium für Unterricht und Kultus)
Filmpräsentationen von EMP-Modellen
1. Musikalische Früherziehung
2. Suzuki
3. Kodály-Methode
4. Orff-Schulwerk
5. Konzeption Edwin Gordon
6. Projekt Musikgarten
7. „Klangnetze” (avantgardeorientierte improvisatorische Konzepte)
Arbeitskreise
Elementare Musikerziehung als gemeinsames Anliegen ...
a) … in Kindertagesstätten, Grundschulen sowie Sing- und Musikschulen: Möglichkeiten zur Kooperation
Leitung: Mdgt Dr. Helmut Wittmann
(Bayer. Staatsministerium für Unterricht und Kultus)
b) … im Instrumentalunterricht: Modelle und Perspektiven
Leitung: Prof. Dr. Barbara Busch
(Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg, Abt. Augsburg)
c)… in der Ausbildung von Lehrkräften und Erziehungspersonal: Situation und Entwicklung
Leitung: Prof. Dr. Hans-Ulrich Schäfer-Lembeck
Schlussplenum
Vorstellung der Ergebnisse aus den Arbeitskreisen und Diskussion – Entschließungen und Forderungen an die Politik
Teilnahmegebühr (inkl. Übernachtung und Mahlzeiten): 80 Euro
Anmeldung bei: Bayerischer Musikrat, Maria-Theresia-Straße 20, 81675 München, Tagungsbüro: Sibylle Goß, Tel. (0 89) 52 04 64 - 22, Fax (0 89) 52 04 64 - 52, E-Mail bmr.projekt-tagungsbuero [at] t-online.de (bmr[dot]projekt-tagungsbuero[at]t-online[dot]de)