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Beziehung gestalten

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Fachtagung für Musiktherapie mit Kindern
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In Hamburg findet vom 30. September bis 1. Oktober eine bundesweite Fachtagung für Musiktherapie statt. Ausgangspunkt der Vorträge, Workshops und Diskussionen, die unter dem Titel „Beziehung gestalten – Musiktherapie mit Kindern und Jugendlichen im Kontext von Familie, Schule und sozialem Umfeld“ stehen, ist die Überlegung, dass es vielfach wenig sinnvoll ist, das betroffene Kind allein zu behandeln. Es gilt vielmehr dort anzusetzen, wo die Störungen entstehen: in den Beziehungen und im Umfeld, wo sowohl die Entwicklung des Kindes als auch die Entstehung von emotionalen und körperlichen Problemen maßgeblich beeinflusst werden. Eine musiktherapeutische Beziehung bietet Unterstützung und Förderung für die gesunde Entwicklung des Kindes beziehungsweise Jugendlichen an. Sie kann ein Modell für ein vertrauensvolles Miteinander in der Familie, der Schule und in anderen Lebensbereichen sein. Kinder und Jugendliche entwickeln sich in unterschiedlichen Familienkonstellationen, besuchen die Schule und soziale Gruppen. Auf ihren Lebenswegen fehlen oftmals konstante Beziehungen und familiäre Sicherheit, beständige Wohnorte und Freundschaften.

Eine Musikschule ist ein besonderer Ort für Musiktherapie. Sie ermöglicht ein präventives Angebot, denn sie erreicht Familien, Kinder und Jugendliche zu einem Zeitpunkt, bevor sich psychosoziale Probleme und möglicherweise ernsthafte Erkrankungen manifestieren. Sie bietet über die Therapie hinaus Bindungen an – zur Musik, zum Instrument, zu unterschiedlichsten Gruppen (zum Beispiel Chor, Tanz, Musiktheater et cetera).

Die Tagung, die sich an Musiktherapeuten, Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten, Lehrer, Beratungslehrer, Sozialpädagogen und Interessierte wendet, beginnt mit dem Jahrestreffen der BAMMS, dem bundeswei-ten Arbeitskreis Musiktherapie an Musikschulen, wobei Überlegungen und erste Ergebnisse einer Evaluation von Musikschulen im Mittelpunkt stehen werden. Folgende Vorträge und Workshops mit begleitenden Diskussionen finden statt:

„Beziehungsarbeit – was bedeutet das mit Kindern und Jugendlichen?“

(Dr. I. Frohne-Hagemann): Vertiefung der im Vortrag angesprochenen Themen anhand eingebrachter eigener Fälle der Teilnehmer.

„Musiktherapie und kreativtherapeutisch-orientierte Beratung im Erlebensraum Schule, Klangbotschaften – Innenansichten – Resonanzen“ und „Musikreisen durch Gefühlslandschaften – Klingende Schutzräume“

(W. Barnowski-Geiser): Immer mehr Kinder und Jugendliche kommen tagtäglich mit großen inneren Nöten in die Schule. Bleiben diese „notleidenden Innenwelten“ unerhört, finden keine Resonanz, keinen Anklang im Außen, so zeigt sich dies oft in „un-erhörtem“, störend erlebtem Verhalten bis zur Verweigerung – Lernprozesse werden erschwert oder unmöglich. Lehrer fühlen sich hilflos, überfordert. Musiktherapie kann neue Wege und Zugänge eröffnen, wenn Worte nicht (mehr?) (er-)reichen. Der Workshop möchte einen ersten Einblick in praxisnahe Methoden leiborientierter Musiktherapie geben, die von den Teilnehmer/-innen selbst erfahren werden können. Musikalische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

„Begleitende Arbeit mit den Eltern bei Kinder- und Jugendlichentherapie“

(Dr. E. Busch): Kinder und Jugendliche sind auf besondere Weise mit ihren Eltern verbunden und von ihnen abhängig. Akzeptanz und Wohlwollen der Eltern in Hinblick auf die Therapie ihrer Kinder ist ein unerlässliches Element der Therapie und muss von der Therapeutin beziehungsweise dem u u Therapeuten sorgfältig erarbeitet werden. In dem Workshop werden die Grundlagen der begleitenden Arbeit mit den Eltern dargestellt. Anhand von Beispielen aus der eigenen Praxis können exemplarisch besondere Probleme bearbeitet werden.

„MusikSpielTherapie (MST)“

(C. Thomsen/K. Stumptner); „HAU DRAUF! Lustvoll spielen, spielerisch lernen“ (Chr. von Richthofen): Der Workshop richtet sich an alle, die auf kreative Weise Musik mit ungewöhnlichem Instrumentarium machen wollen. Die Perkussionsinstrumente stammen dabei vom Schrottplatz. Getrommelt wird unter anderem auf alten Türblättern, Ölfässern und alten Autoreifen mit sticks aus dem Baumarkt.

Veranstalter ist die staatliche Jugendmusikschule Hamburg (Mittelweg 42, 20148 Hamburg): Tel. 040/428 01-41 25, Fax -41 33; www.jugendmusikschule-hamburg.de.
Anmeldeschluss: 1. August 2006.

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