Bei dem musikalischen Jugendwettbewerb Jugend musiziert zeigen Musiker*innen sowohl als Solist*innen als auch im Ensemble ihr musikalisches Können in der Öffentlichkeit und präsentieren sich einer fachkundigen Jury. Mit der Teilnahme an den jeweiligen Wettbewerbsebenen ist die musikalische Förderung aber nicht zu Ende.
Sonderpreise
Alle drei Wettbewerbsebenen bieten den Musizierenden weitere Auftrittsmöglichkeiten, etwa bei Konzerten zur Vorbereitung auf den Wettbewerb oder bei Preisträger*innen-Konzerten, sowie Sonderpreise und Prämien von Stiftungen, Förderern oder Sponsoren. Beim Bundeswettbewerb können sich die Musizierenden Sonderpreise von rund 30 Institutionen, Organisationen und Privatpersonen im Geldwert von insgesamt über 150.000 Euro erspielen. Die Jury entscheidet während der Wertungsspiele über die Vergabe der Preise und am Ende des Bundeswettbewerbs begegnen ausgewählte Sonderpreisträger*innen in einer Matinée ihren Sonderpreisstifter*innen. Bei Jugend musiziert erfolgreiche Jugendliche können auch in das Bundesjugendorchester, das Bundesjazzorchester, den Bundesjugendchor und in die Landesjugendorchester, die Deutsche Streicherphilharmonie, zum Deutschen Kammermusikkurs Jugend musiziert und zu Kammermusikkursen auf Landesebene eingeladen werden, meist ohne an Probespielen teilnehmen zu müssen.
Konzertreisen und Auftrittsmöglichkeiten
Für die Bundespreisträger*innen Jugend musiziert ermöglicht der Deutsche Musikrat in Kooperation mit Veranstalter*innen eine Vielzahl von Anschlussförderungen. In Deutschland sowie innerhalb und außerhalb Europas vermittelt das Projektbüro Jugend musiziert Bundespreisträger*innen Konzertreisen, die Mitwirkung an Festivals und Konzerten. Die Auslandsreisen werden dabei aus dem Programm „Internationale Jugendarbeit“, einer Einrichtung des Kinder- und Jugendplans des Bundes, finanziert.
Die European Union of Music Competitions for Youth e.V. (EMCY) ist ein stetig wachsender Dachverband von 48 nationalen und internationalen Jugendmusikwettbewerben in Europa mit Mitgliedern in derzeit 24 europäischen Ländern. Auch der Bundeswettbewerb Jugend musiziert ist Mitglied der EMCY. In Abstimmung mit dem Projektbüro Jugend musiziert bietet EMCY erfolgreichen Preisträger*innen die Möglichkeit, Konzerte in anderen europäischen Ländern zu spielen oder an internationalen Meisterkursen teilzunehmen. Auch die Deutsche Stiftung Musikleben ist dem Bundeswettbewerb Jugend musiziert eng verbunden. Mit dem Ziel, hochbegabte Nachwuchsmusiker*innen zu fördern, vergibt die Stiftung jedes Jahr höchstdotierte Hauptpreise sowie Sonderpreise an Preisträger*innen, die mit hervorragenden Leistungen überzeugen konnten. Nachhaltig angelegte Anschluss-Fördermaßnahmen vervollständigen das Engagement der Stiftung. Einmal im Jahr findet auf Schloss Neuhardenberg die „Hope Music Academy“ statt. Sie wurde von dem Geiger Daniel Hope und der Stiftung Schloss Neuhardenberg aus der Taufe gehoben, um herausragende Talente auf die umfassenden Anforderungen der heutigen Musikwelt vorzubereiten. „Epoche_F International“, der Meisterkurs für zeitgenössische Musik mit dem Ensemble Modern, entstand durch die Initiative der Stiftung Jugend musiziert Niedersachsen und der Internationalen Ensemble Modern Akademie. In Konzerten präsentieren junge Musiker*innen Werke zeitgenössischer Musik gemeinsam mit ihren Dozent*innen sowie Musiker*innen des Ensemble Modern.
Das „Marler Debüt“ ist die wohl älteste und renommierteste Konzertreihe für erste Bundespreisträger*innen Jugend musiziert. Jeweils bei einem Kammerkonzert im Herbst und als Solist*innen bei einem Sinfoniekonzert im Frühjahr gibt die Stadt Marl der jungen Klassik-Elite Gelegenheit, ihr außergewöhnliches Können im Theater Marl darzustellen. Zu „Talent trifft …“ lädt seit 2012 das Bundesministerium für Bildung und Forschung jährlich rund 300 Preisträger*innen bundesweiter Schüler*innen- und Jugendwettbewerbe ein.
Auch Bundespreisträger*innen Jugend musiziert werden dafür ausgesucht. Die für ihre fantastische musikalische Nachwuchsförderung bekannte Kronberg Academy Stiftung in Kronberg am Taunus bietet für die Preisträger*innen jedes Jahr das Kammermusikprojekt „Mit Musik-Miteinander“ an.
Neben diesen Angeboten, die jedes Jahr stattfinden, werden Bundespreisträger*innen aber auch individuell zu Konzerten und Musikfestivals vermittelt. Das Mozartfest Würzburg hat 2022 in seinem Format „Meisterschüler-Meister“ ein Konzert mit dem Oboisten Albrecht Mayer und dem Armida Trio-Berlin ¬ Kei Kashiwabara (Violine), Antonia Mütze (Viola) und Clara Schmidek (Violoncello) ¬ präsentiert. Im Format „Klassik-Marathon“ durfte das Percussion-Duo Stark & Schneider (Julian Schneider und Robin Stark) mit ihrer Schlagzeug-Performance beim Rheingau Musik Festival auftreten.