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Zur China Youth Music Competition 2019
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Von 18. bis 21. Juli fand in Peking die vierte Ausgabe der China Youth Music Competition (CYMC) statt. Als Juroren, Lehrende, Künstler und Botschafter waren Christian Hommel (Musikhochschule Lübeck und Ensemble Modern), Annette Kleine (HfMT Köln), Matthias de Oliveira Pinto (Musikhochschule Münster) und Ulrich Rademacher (HfMT Köln und Vorsitzender von „Jugend musiziert“) gefragt, als sie anlässlich des Nationalwettbewerbs des China Youth Music Competition (CYMC) Ende Juli für zwei Wochen in Peking weilten. „Jugend musiziert“ unterstützt seit vier Jahren den jungen chinesischen Wettbewerb, der sich in der besonderen Verbindung von Exzellenz-Förderung, Motivation auf breiter Ebene, Förderung solistischer Qualitäten und der Begeisterung für Kammermusik aufmerksam an seinem deutschen Vorbild orientiert. Ein Bericht von Ulrich Rademacher.

Dazu gehört auch der Drei-Jahres-Turnus, der die ganze Palette von Stimmen, Instrumenten und deren Kombinationen abbildet und so dazu anregen soll, sich den wechselnden Herausforderungen der vielfältigen Solo- und Kammermusik-Kategorien zu stellen. Auch die Juryrichtlinien, die größtmögliche Fairness, wertschätzenden Umgang mit den Teilnehmenden und aufbauende Beratungsgespräche gewährleisten sollen, finden hier Beachtung.

So unterscheidet sich der CYMC deutlich von den zahlreichen, oft imponierend großen Solo-Wettbewerben für ein einziges Instrument, deren Teilnehmende allerdings oft mit Vorspielzeiten von deutlich weniger als fünf Minuten abgespeist werden und deren Preisvergabe vielfach anderen als rein künstlerischen Kriterien folgt. Dies hat zu dem erfreulichen Ergebnis geführt, dass mittlerweile viele prominente Musiker ihre Kinder und Schüler ganz bewusst hier teilnehmen lassen. In diesem Jahr nahmen 3.117 Kinder und Jugendliche an den bisher 10 Provinzwettbewerben teil.

Diese entsprechen unseren Landeswettbewerben und sind die erste Ebene des zweistufigen Wettbewerbes. Zum Nationalwettbewerb wurden 991 Teilnehmende weitergeleitet. Ein Blechbläserquintett aus Peking sowie ein Violine-Klavier-Duo, eine Viola und ein Violoncello werden Ende September nach Deutschland kommen, dort den WESPE-Abschluss miterleben, an einem gemeinsamen Kammermusikkurs mit „Jugend musiziert“-Preisträgern teilnehmen und die Ergebnisse in Konzerten vorstellen. Im Oktober reist dann ein Klaviertrio mit Klarinette nach China, um dort gemeinsam mit chinesischen Preisträgern unter anderem in Peking und Shanghai zu konzertieren. Dass auch ein inklusives Percussion-Ensemble im chinesischen Wettbewerb Platz fand und am Ende preisgekrönt im Abschlusskonzert auftreten konnte, könnte auch für Deutschland zu denken geben.

Angebote mit Zugkraft

Im Anschluss an den Wettbewerb konnten drei Institutionen von der Präsenz der deutschen Juroren profitieren. Vom Goethe-Institut initiiert und gefördert waren zwei Workshops unter dem Motto „Neue Musik Erleben“. Derjenige mit Annette Kleine trug den Untertitel „Ruiniert Neue Musik die Stimme? Faszination Stimme!“. Er wurde eröffnet durch ein Rezital, in dem sie mit Ulrich Rademacher am Klavier Werke von Dallapiccola, Rihm und Schnebel vortrug. Im aktiven Publikum saßen außer den Teilnehmenden der Summer-School auch zahlreiche Gäste, unter anderem ein mehrfacher Klavier-Preisträger des CYMC, der jetzt die Komponisten-Laufbahn eingeschlagen hat. Der Workshop von Christoph Hommel galt dem Instrumentalbereich und wurde besonders von Oboisten – vom Musikschüler bis zum erfahrenen Orchestermusiker – besucht. Auch hier wurde aktiv ausprobiert und musiziert.
Das China Conservatory nutzte die Anwesenheit des Lied-Duos Kleine/Rademacher für eine zweitägige Mas­terclass für eigene Studierende sowie Gäste aus vielen – teils tausende Kilometer entfernten – Provinzen, von denen sich zum Abschluss einige mit einem Lied aus ihrer regionalen Tradition bedankten.

Die Central Conservatory Preparatory School (CCPS), eine Musikschule, die Kinder und Jugendliche mit einem ehrgeizigen Programm auf Studienplätze im In- und Ausland vorbereitet, veranstaltet jährlich eine Summer-School mit einem internationalen Dozententeam. Hier kamen die deutschen Juroren mit den Fächern Cello, Gesang, Klavier, Oboe und dem Fokus auf Kammermusik gerade recht.

Die Breitenförderung beginnt

Nach einer intensiven Kurswoche gab es ein Abschlusskonzert auf dem Podium der ehrwürdigen Beijing Concert-Hall, an dem sich auch die Dozenten beteiligten. Den Schluss des Konzertes bildete ein Auftritt von zwei Gruppen mit jungen Musikern, deren Eltern eine Musikausbildung niemals finanzieren könnten. Sie erhalten an der CCPS kostenlosen Gruppenunterricht. JEKI und Sistema lassen auch dort grüßen! Da in der abschließenden Streichernummer mit Improvisationselementen die Klavierbegleitung ausgefallen war, sprang Ulrich Rademacher spontan ein und hatte seine Freude am Gelingen einer Kommunikation allein über die Musik. 

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