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Mit voller Kraft voraus

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Das neue Team von Jugend musiziert kurz vorgestellt
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Alljährlich an Pfingsten kulminiert Jugend musiziert zu seinem Höhepunkt, dem Bundeswettbewerb mit jeweils rund 2500 Teilnehmenden. Seit zwei Jahren befindet sich das Jumu-Organisationsteam des Deutschen Musikrates, dem Träger des Bundeswettbewerbs, in einem Reform- und Neustrukturierungsprozess. Aktuell bereitet das inzwischen neu formierte Team von Bonn aus dieses alljährliche Großereignis vor, das diesmal in Oldenburg stattfinden wird. Der Bundeswettbewerb Jugend musiziert wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert, die Sparkassen-Finanzgruppe ist der Hauptsponsor.

Im Herbst 2020 war es soweit: Vier Kolleginnen und Kollegen, zahlreiche Unterlagen und ein großes Jumu-Archiv zogen von der Isar an den Rhein. Doch nach dem Umzug stellten sich schnell neue Fragen: Wie findet sich ein Team aus „alten Hasen“ und „neuen Besen“ in Zeiten von Corona und im Homeoffice zu einer harmonischen Einheit zusammen? Und wie kann ein Bundeswettbewerb unter Pandemiebedingungen überhaupt aussehen? Für das achtköpfige Team gibt es im Hinblick auf den Bundeswettbewerb 2022 nur einen Weg: Sich gemeinsam den Herausforderungen stellen.

Auf der Höhe der Zeit

Als Geschäftsführer des Deutschen Musikrates ist Stefan Piendl einer der Initiatoren des Reformprozesses: „Jugend musiziert ist von herausragender Bedeutung, sowohl für die Teilnehmenden wie auch den Träger. Wir wollen auf der Höhe der Zeit sein und den Wettbewerb permanent weiterentwickeln. Der mit Ulrike Lehmann bestens gelungene Generationswechsel in der Leitung des Bundeswettbewerbs sowie die Integration des Jumu-Teams in Bonn, waren dafür entscheidende Voraussetzungen. Die Pandemie brachte enorme, zusätzliche Herausforderungen, die nicht nur gemeistert werden müssen, sondern unsere Reformbestrebungen auch erschweren und verzögern. Zu den Prioritäten gehört jetzt unbedingt die ebenso zügige wie konsequente Digitalisierung, hier besteht dringlicher Nachholbedarf. Mit der Etablierung von JumuTV, dem Stream auf dem YouTube-Kanal des Bundeswettbewerbs zur Präsentation des einmaligen Videowettbewerbs 2021, ist unserem Team im vergangenen Jahr bereits ein toller Erfolg gelungen.“

Projektleiterin Ulrike Lehmann, seit Januar 2020 verantwortlich für den Bundeswettbewerb, tat bei ihrem Amtsantritt das einzig Mögliche: Mit Verve, Leidenschaft und viel Energie und im engen Austausch mit dem Beirats-Vorsitzenden, Prof. Ulrich Rademacher, tauchte sie in die bisherigen Gepflogenheiten und Abläufe ein und hörte gut zu. „Wir mussten uns als Team ja völlig neu kennenlernen. Drei Kolleg*innen aus München, die viel Erfahrung und Wissen mitbringen. Dazu vier neue Kolleg*innen, die mit frischem Blick und eigenen Erfahrungen bereichern. Das zusammenzubringen gelingt nicht, wenn man sich nur auf einzelne, sachspezifische Themen fokussiert. Auch das Menschliche im Kernteam muss stimmen, denn es soll ja in jeder Hinsicht Freude machen. Nur zusammen sind wir ein gutes Team und können beim Bundeswettbewerb den Geist von Jugend musiziert auch auf das dann über 100-köpfige Team vor Ort ausstrahlen“, sagt Ulrike Lehmann.

Von Erfahrung lernen

Ganz wichtig war für sie dabei, die langjährigen, erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus München in die Prozesse nicht nur einzubinden, sondern von ihnen zu lernen. Ihr Wissens- und Erfahrungsschatz der Prozesse und Abläufe und des bundesweiten, eingespielten Netzwerks sind die Grundlage für ein Gelingen des Bundeswettbewerbs. „Ohne das Know-how und den Einsatz der Münchner Kolleginnen und Kollegen wäre vieles kaum zu bewältigen gewesen“, sagt Ulrike Lehmann. Reinhild Pairott ist seit 2015 fest bei Jugend musiziert tätig. Bereits viele Jahre vorher arbeitete sie projektweise für WESPE, das Wochenende der Sonderpreise, bei dem die besten Jugend musiziert-Teilnehmenden motiviert werden, sich mit Neuem musikalisch auseinanderzusetzen. Bis heute wird dieser Wettbewerb von ihr koordiniert. Im Jumu-Team besetzt Reinhild Pairott den Aufgabenbereich Projektkoordination Logistik und Datenbank. Das bedeutet im Einzelnen: die Bewertung auf ihre Eignung und logistische Koordination der über 20 Wertungshäuser in der gastgebenden Stadt, die Erstellung von Zeitplänen und Abläufen und die Betreuung der Jugend musiziert-Datenbank. Eine verantwortungsvolle Aufgabe. Reinhild Pairott sagt: „Mich begeistern immer wieder die musikalischen Vorträge der jungen Talente und der Kontakt mit Ihnen. Die Energie, Leidenschaft und Freude, mit der die Musikerinnen und Musiker auftreten, trägt uns als Team und gibt mir selbst als Musikerin immer wieder neue Impulse“.

Deutscher Kammermusikkurs

Ebenfalls aus München mit nach Bonn gekommen ist Kristof Gerlach, der seit 2008 die Projektkoordination Kammermusikkurs und Team Bundeswettbewerb innehat. Kristof Gerlach erläutert: „Den Deutschen Kammermusikkurs organisiere ich seit nunmehr 15 Jahren und erfreue mich jeden Sommer an der Begeisterung der jungen Musizierenden und den intimen, emotionalen Momenten, die gerade Kammermusik auch für das Publikum bereithält.“ Für den Bundeswettbewerb sind jedes Jahr circa 100 zusätzliche Mitarbeiter*innen zu akquirieren – Koordinatorinnen und -helfer, Fahrerinnen, Stage Manager, Kräfte für die Urkundenabteilung, Teilnehmenden-Info und Logistik – dieses Team zusammenzustellen liegt in Kristof Gerlachs Aufgabenbereich.

Neu im Team: Daniela Wolff

Als Nachfolgerin von Susanne Fließ wurde jüngst Daniela Wolff als Projektkoordinatorin Networking und Redaktion ins Team aufgenommen. Der ausgebildeten Orchestermusikerin und Instrumentalpädagogin liegt die Amateurmusik ebenso sehr am Herzen wie der musikalische Nachwuchs und die Förderung professioneller Musiker. Zuletzt hat sie im Marketing des Musikverlags Breitkopf & Härtel gearbeitet. „Ich selbst habe als Jugendliche beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert teilgenommen – das war für mich eine wichtige, prägende Zeit. Ich freue mich, nun auf der anderen Seite einen Beitrag leisten zu können. Aktuell nehme ich Kontakt zu den vielen Gremien und Partnern auf und arbeite mich ins Thema ein. Der Bundeswettbewerb steht vor der Tür und ich freue mich schon sehr darauf“, sagt Daniela Wolff.

Brigitte Schumacher ist seit März 2021 als Projektkoordinatorin Bundes-Jury und Social Media Mitglied des Kernteams. Für den Bundeswettbewerb Jugend musiziert in Oldenburg werden in diesem Jahr circa 140 Jurorinnen und Juroren eingeladen. „Es ist schon eine besondere Herausforderung so viele Personen zu koordinieren. Hier bereitet mir die Kommunikation mit den vielseitigen Jury-Mitgliedern – unter anderem Hochschuldozentinnen, Musikpädagogen, freie Musikerinnen und Musikjournalisten – die sich sehr engagiert für Jugend musiziert einsetzen, viel Freude. In meiner Arbeit als Social Media Managerin für den Bundeswettbewerb ist es mir als Musikwissenschaftlerin und Dramaturgin besonders wichtig, auch für unseren Auftritt in den digitalen Medien den Fokus auf den pädagogischen Schwerpunkt von Jugend musiziert zu legen“, sagt Brigitte Schumacher.

Adrian Käser, seit März 2021 Projektkoordinator Rahmenprogramm und Instrumente und im vergangenen Jahr Ideengeber und Umsetzer von JumuTV, koordiniert die Instrumente und deren Stimmung sowie die notwendige Technik, die in Oldenburg den Teilnehmer*innen zur Verfügung gestellt werden sollen.

Anschlussförderung

Bei Judith Raspe, seit März 2021 als Projektkoordinatorin Musikredaktion und Anschlussförderung tätig, laufen die Fäden für die jährlichen Wettbewerbs-Ausschreibungen zusammen, genau wie für alle musikredaktionellen Aspekte, zum Beispiel die Konzertprogramme der Preisträger-Konzerte beim Bundeswettbewerb oder die Erarbeitung von Literaturlisten. Im Anschluss an den Bundeswettbewerb informiert sie die Preisträger*innen über spannende Projekte wie Meisterkurse oder Festivals, die die jungen Musikerinnen und Musiker über Jugend musiziert hinaus musikalisch weiterbilden. „Mich begeistert bei meiner Aufgabe vor allem die Vielseitigkeit der Musik und wie man dadurch zwangsläufig mit der Zeit zur Expertin für so viele Instrumente und deren Repertoire wird. Die Teilnehmenden und deren Lehrkräfte durch diesen ‚Dschungel der Möglichkeiten‘ zu lotsen, ist herausfordernd und motivierend zugleich“, so Judith Raspe.

Felicitas Sommer ist ebenfalls seit März 2021 im Team und koordiniert als Projektassistentin beispielsweise sämtliche anfallenden Übernachtungen beim Bundeswettbewerb, also insgesamt ein deutlich vierstelliges Hotelzimmerkontingent. Sie hofft wie alle Teilnehmenden und Lehrkräfte auf einen Präsenzwettbewerb in Oldenburg: „Im vergangenen Jahr haben wir als neues Team ja noch keinen ‚normalen‘ Bundeswettbewerb kennenlernen können. Aber der September-Wettbewerb mit Teilnehmenden vor Ort in Bremen hat uns im Kleinen gezeigt, worauf wir uns in diesem Jahr hoffentlich im Gro­ßen freuen können.“

Neben diesem Kern-Team, das inzwischen aus dem Homeoffice zurück ist und wieder im Büro in der Weberstraße in Bonn die Arbeit aufgenommen hat, gibt es rund 15 weitere gute Geister, die unterstützen: Sabine Siemon ist als Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Musikrates ganzjährig für die Medienarbeit des Projektes verantwortlich. Oliver Fröschke kümmert sich als Marketing-Koordinator des Deutschen Musikrates um die Marketingaktivitäten des Bundeswettbewerbs Jugend musiziert. Außerdem sind seit März kurzfristig angestellte Hilfskräfte im Boot, um die Datensätze der von den Landeswettbewerben weitergeleiteten zukünftigen Teilnehmenden des Bundeswettbewerbs zu erfassen. Eine Arbeit, die teilweise noch händisch vor Ort erledigt werden muss. „Wir benötigen natürlich einen digitalen und damit verschlankten Prozess der Datenverarbeitung, der auch für die Kolleginnen und Kollegen der Landeswettbewerbe und die Teilnehmenden den Aufwand erleichtert. Eine Jugend musiziert-Software, die dies ermöglicht, muss realisiert werden, steht uns jedoch in diesem Jahr leider noch nicht zur Verfügung. Gleichzeitig ist es für uns als Team auch schön zu spüren, wie wir durch das gemeinsame Tun zusammenwachsen“, sagt Ulrike Lehmann.

Es summt und brummt in der Weberstraße, zwar mit Abstand und FFP2- Masken, aber real vor Ort. Und mit jedem Teammitglied und Tag mehr wird aus dem neu-alten Gefüge ein Team, das mit voller Kraft auf ein Ziel hinarbeitet: Auf hoffentlich viele glückliche Begegnungsmomente und freudestrahlende Preisträger*innen von Jugend musiziert in Oldenburg.  ¢

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