Wem diese Frage im Zusammenhang mit dem Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ auf der Zunge liegt, könnte sie getrost auch bei jeder neuen Ausgabe der Salzburger Festspiele, dem Deutschen Filmpreis oder der neuen Bundesliga-Saison stellen. Unter dem immer gleichen Namen „Jugend musiziert“ ist nämlich mitnichten alles so wie im vergangenen Jahr:
Verglichen mit den anderen Beispielen ändert sich im vorliegenden Fall sogar jedes Jahr der Austragungsort. „Jugend musiziert“ folgt der Einladung der Städte. Die Erklärung liefert Edgar Auer, Projektleiter von „Jugend musiziert“: „Das „Wandern“ zu den Austragungsorten gehört zu unserem Bildungsauftrag, denn neben dem nicht unwesentlichen Effekt, dass so die nötige Unterstützung durch Bundesländer und Gastgeberstädte auf viele Schultern verteilt werden kann, sollen auch alle Regionen die Möglichkeit haben, die besten Nachwuchsmusikerinnen und -musiker live erleben zu können.“
Die jährlich wechselnden Austragungsorte sind dann auch der Ausgangspunkt völlig neuer Herausforderungen, von denen Veranstaltungen wie die Salzburger Festspiele oder die Bundesliga verschont bleiben: Anzahl und Art der zur Verfügung stehenden Wertungsstätten, die Wege zwischen den Veranstaltungsorten, die Infrastruktur der angepeilten Gastgeberstadt insgesamt, all diese Rahmenbedingungen sind jedes Jahr vollkommen neu und werden lange im Voraus vom Team der Bundesgeschäftsstelle begutachtet und auf ihre Tauglichkeit für die Durchführung des Bundeswettbewerbs überprüft.
Glühende Fans
Paderborn hat keine Mittel und Mühen gescheut, um sich als Austragungsort des 54. Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“ zu empfehlen. „Glühende „Jugend musiziert“-Fans in der Stadtverwaltung“, wie der Vorsitzende von „Jugend musiziert“, Reinhart von Gutzeit im Grußwort des Programmbuchs schreibt, haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um dieses Großereignis möglich zu machen. Lange bevor die Teilnehmerzahl am Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ 2017 feststand.
Mit 2.700 Jugendlichen, die vom 1. bis 7. Juni in 1.400 Wertungsspielen an 27 Orten im gesamten Stadtgebiet Paderborns um Punkte und Preise musizieren, hat der Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ ganz neue Dimensionen erreicht. „Als im Januar die Regionalwettbewerbe „Jugend musiziert“ 2017 starteten, ahnten wir nicht, welchen sensationellen Zulauf der Bundeswettbewerb verzeichnen würde“, so von Gutzeit, „aber wir können den Teilnehmern versprechen, dass „Jugend musiziert“ alles dafür tun wird, damit sie sich in Paderborn wohlfühlen und sich auf ihre Musik konzentrieren können“.
Der gesamte mit der Konzeption, der Planung, Finanzierung und der Organisation von „Jugend musiziert“ befasste Personenkreis ist stolz, wie viele Kinder und Jugendliche sich Jahr für Jahr zur Teilnahme am Wettbewerb entschließen. Zweifelsfrei sind hier auch Lehrkräfte und Eltern zu nennen, die ihre Schützlinge zur Teilnahme motivieren und sie über Monate hinweg intensiv begleiten.
Der Kinder- und Jugendplan des Bundesjugendministeriums unterstützt „Jugend musiziert“ daher aus tiefer Überzeugung. Bundesjugendministerin Manuela Schwesig schreibt in ihrem Grußwort im Programmbuch „Jugend musiziert“ 2017: „Junge Menschen gestalten Kultur, wo auch immer sie leben und lernen. Der bundesweite Wettbewerb „Jugend musiziert“ gehört in dieser Hinsicht zu den beachtenswertesten Projekten im deutschen Kulturleben. (…) Mit ihrer Teilnahme und dem Auftritt bei „Jugend musiziert“ steuern die jungen Menschen ihren Beitrag zur Zukunft der Kulturlandschaft in Deutschland bei. Ihr Engagement kann man hören, und es kann sich hören lassen. Sie sind Vorbilder und ermuntern andere, ebenfalls aktiv zu werden.“
Erfolgreicher Exportartikel
Allein in den 140 bundesdeutschen Regionalwettbewerben hatten sich mehr als 20.000 Kinder und Jugendliche beteiligt. „Jugend musiziert“ spricht Nachwuchsmusikerinnen und -musiker an, die an Musikschulen oder privat Musikunterricht erhalten, die in Großstädten und kleinen Dörfern leben, die aus unterschiedlichsten Kulturen kommen und die doch die Liebe zu aktivem Musizieren eint. Der Wettbewerb ist überdies auch ein erfolgreicher Exportartikel.
Der Präsident des Deutschen Musikrates, Professor Martin Maria Krüger, macht dies im Programmbuch in seinem Grußwort deutlich: „Besondere Bedeutung und Bereicherung erhält im Lichte der zunehmend intensiven Begegnung Deutschlands mit Kulturen anderer Länder die bereits langjährig bewährte Zusammenarbeit mit 38 Deutschen Schulen von Ägypten bis Russland - ermöglicht durch außergewöhnlichen persönlichen Einsatz der dortigen Musiklehrerinnen und -lehrer, Eltern und Förderer sowie Unterstützung durch die Schulleitungen.“
So werden in Paderborn rund 90 Schülerinnen und Schüler Deutscher Auslandsschulen dem Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ mit der Musik aus ihren Herkunftsländern eine zusätzliche Farbe verleihen.
Nordrhein-Westfalen ist zum siebten Mal gastgebendes Bundesland und Ministerpräsidentin Hannelore Kraft freut sich, dass sich das Bundesland als traditionsreicher Gastgeber präsentiert. In ihrem Grußwort im Programmbuch schreibt sie: „Ich danke allen, die hinter den Kulissen dafür gesorgt haben, dass in Paderborn ein großer Wettbewerb mit erstklassiger Infrastruktur und zahlreichen Veranstaltungsorten möglich geworden ist.“
Dass der Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ 2017 in dieser Größenordnung in Paderborn stattfinden kann, dafür bedankt sich „Jugend musiziert“ bei seinen langjährigen Förderern, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Sparkassen-Finanzgruppe als Hautsponsor. Auch den Partnern des Bundeswettbewerbs 2017 gebührt herzlicher Dank: Dem gastgebenden Bundesland Nordrhein-Westfalen, für das das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW stellvertretend steht, der Stadt Paderborn mit ihren Partnern, dem Landesmusikrat NRW, Yamaha und dem Medienpartner 2017, dem Westdeutschen Rundfunk.
Auch die rund 30 preisstiftenden Institutionen, allen voran die Deutsche Stiftung Musikleben, haben ihren Anteil an dem inzwischen weltweiten Renommee, das „Jugend musiziert“ genießt. Der Glanz von „Jugend musiziert“ fällt zweifellos auch auf sie.