“Jugend musiziert“, das ist ein großer, traditionsreicher Musikwettbewerb, der Jahr für Jahr mehr Teilnehmende verzeichnet. “Jugend musiziert“ ist aber auch ein komplexes Netzwerk, dessen Fäden sich quer und für die ausführenden Musikerinnen und Musiker unhörbar durch die Bundesrepublik ziehen. Die Webe-Technik hat sich im Laufe der Jahrzehnte von der Idee des „Spinnennetzes” weg entwickelt hin zur Struktur eines Teppichs, worin „Kette”, „Schuss” und die vielen geknüpften „Knoten” dem Gesamt-Produkt überhaupt erst sein äußeres dynamisches Erscheinungsbild geben.
Diese nicht öffentliche Versammlung richtet sich an alle „Jugend musiziert“-Knotenpunkte in Deutschland: die 160 Regionalausschüsse, die die Regionalwettbewerbe durchführen, die 16 Landesausschüsse, verantwortlich für die Durchführung der Landeswettbewerbe, die Mitarbeiter der Bundesgeschäftsstelle, die für den Bundeswettbewerb “Jugend musiziert“ verantwortlich zeichnet. Dazu kommen die Mitglieder des „Hauptausschusses”, Vertreter des Deutschen Musikrates, unter dessen Dach “Jugend musiziert“ vor beinahe 40 Jahren gegründet wurde und schließlich die Partner von “Jugend musiziert“, ohne deren finanzielles, ideelles und mediales Engagement der Wettbewerb in dieser Größenordung nicht durchführbar wäre, so dass sich die Einladung 2002 an rund 200 Personen der genannten Bereiche richten wird. Sie alle waren zuletzt 1996 einem Aufruf zur Zentralkonferenz gefolgt.
Inhaltlicher Schwerpunkt des Jahres 1996 war zum einen die Diskussion um den „Drei-Jahres-Turnus”, das heißt, jede Wettbewerbs-Kategorie turnusmäßig in jedem vierten Jahr anzubieten. Nach lebhafter Debatte und mutigem Entschluss aller zu seiner Einführung, wurden die Regional- und Landesausschüsse gebeten, dem neuen Modell eine Erfolgschance zu geben. Zum anderen wurde die Einführung einer neuen Kategorie beschlossen, die seither ebenfalls im Drei-Jahres-Turnus angeboten wird: „Besondere Besetzungen” mit den Inhalten, „Neue Musik”, „Alte Musik” und „Musik der Klassik, Romantik, Spätromantik”.
Der Zuspruch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Wettbewerb scheint die Richtigkeit dieser Entscheidungen zu bestätigen. Dennoch werden beide Neueinführungen aus dem Jahr 1996 absprachegemäß noch einmal abschließend von den Mitwirkenden der Zentralkonferenz bewertet und stehen, zusammen mit vielen anderen Diskussionspunkten auf der umfangreichen Tagesordnung.
“Jugend musiziert“ – Wettbewerb mit pädagogischem Anspruch”, so lautet der diesjährige Titel der dreitägigen Fachtagung und drum herum werden sich eine Reihe von Diskussionsforen gruppieren.
Das Diskussionsforum „Juryarbeit” wird sich mit Fragen beschäftigen, die die Zusammensetzung von Jurys betreffen, ebenso wie Abläufe, Inhalte und psychologische Aspekte der Teilnehmerberatung. 17 weitere Foren werden darüber hinaus über Themenkomplexe wie „Regionalarbeit”, „Öffentlichkeitsarbeit”, „Punkte & Preise” oder „Wettbewerbsprogramm” diskutieren. Engagierte Moderatoren-Teams aus der erfahrenen “Jugend musiziert“-Familie haben die Aufgabe, die teilweise jahrzehntelangen Erfahrungen mit Aspekten zu diesem Stichwort ergebnisorientiert zusammenzutragen.
In einem Punkt nur ist die Assoziation mit dem Spinnennetz zulässig, insofern nämlich, als der Impuls für die Konferenz von der Zentrale ausgeht, dem Hauptausschuss “Jugend musiziert“. Damit erschöpft sich der zentralistische Aspekt aber auch schon wieder, denn mit dem Beginn der Tagung gilt gleiches Rederecht für alle. Jeder muss gehört werden, jeder soll sich äußern, alle Beiträge sind wertvoll und bedenkenswert, weil sie auf der Basis von Erfahrungen formuliert werden. Denn welchen Sinn machten die Beschlüsse am Ende der Konferenz, wenn sie nicht die Essenz dieser Meinungsvielfalt darstellen und von allen getragen werden können? Die Ergebnisse der Zentralkonferenz in Neuss werden an dieser Stelle nachzulesen sein!