Für alle Solist*innen und Duos war der 58. Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ im Mai trotz allem ein Gewinn. Corona ließ zwar einen Wettbewerb in Präsenz nicht zu, aber die mehr als 2.200 Nachwuchsmusikerinnen und -musiker fertigten Videos ihrer Wettbewerbsprogramme an, und so konnten die 21 Jurygremien in Bremen mehr als 1.700 Videos bewerten und Punkte und Preise vergeben. Die Musiker*innen zweier Kategorien jedoch konnten sich aufgrund ihrer Besetzungsgröße und vor dem Hintergrund geschlossener Musikschulen und der Unmöglichkeit, sich mit mehr als einem weiteren Haushalt zum gemeinsamen Proben zu treffen, auf den Bundeswettbewerb 2021 nicht vorbereiten: Die Schlagzeug-Ensembles und die Besonderen Besetzungen mit Werken der Klassik, Romantik und Klassischen Moderne. Der Wunsch, sich doch noch auf einer „Jugend musiziert“-Bühne vorstellen zu können, blieb nicht nur auf Seiten der Jugendlichen und ihrer Lehrkräfte deutlich vernehmbar, auch die Hansestadt Bremen freut sich darauf, Gastgeberin auch eines „echten“ Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“ zu sein.
So wird der Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ für die Kategorien „Schlagzeug-Ensemble“ und „Besondere Ensembles: Werke der Klassik, Romantik, Spätromantik und Klassischen Moderne“ vom 9. bis 12. September 2021 in der Hochschule für Künste in Bremen stattfinden. Rund 260 Jugendliche in 45 Ensembles (Schlagzeug) und 30 Ensembles (Besondere Besetzungen) haben sich für die Teilnahme qualifiziert. Zu verdanken ist dies den 16 Landesausschüssen „Jugend musiziert“, die kurz vor den Sommerferien nachgeholte Landeswettbewerbe für diese beiden Kategorien anboten. Deren Preisträgerinnen und Preisträger können nun im sogenannten Bundeswettbewerb Teil 2 antreten.
Wenn nicht live, dann nicht
Angesichts des derzeitigen Corona-Infektionsgeschehens scheint es realistisch, dass die Jugendlichen ihr Wertungsprogramm in Bremen in Präsenz vorstellen können. Auch Beratungsgespräche werden angeboten, allerdings mit reduzierter Personenzahl und mit FFP2-Maske. Die Variante, auch für den Teil 2 einen Videowettbewerb zu veranstalten, wurde nach intensiver Diskussion verworfen. Lässt also das Pandemiegeschehen eine Durchführung in Präsenz nicht zu, wird der „Teil 2“ ersatzlos abgesagt. „Jugend musiziert“ hat umfassende Hygieneregeln entwickelt, die die 3-G-Regelung beim Betreten des Wertungshauses ebenso berücksichtigen, wie Schnelltests und Abstandsregeln, die mit erhöhtem Personalaufwand kontrolliert werden. Fast „normal“ wird also der Wettbewerbs-Teil ablaufen, bei den Themen Ergebnisbekanntgaben und Preisträgerkonzert werden jedoch Zugeständnisse gemacht werden müssen. So ist Publikum in den Wertungsspielen nicht zugelassen, und bei den Ergebnisbekanntgaben bestimmt die Corona-Regelung der Hochschule die Anzahl der Personen im Saal.
Bedauerlich ist auch, dass es kein Abschlusskonzert geben wird, aber „Jugend musiziert“ sorgt für eine attraktive Alternative: Alle Wertungsspiele werden von einem professionellen Videoteam aufgenommen. Nach Abschluss des Bundeswettbewerbs Teil 2 wird dann aus den Videoaufnahmen eine Präsentation ausgewählter 1. Preisträgerbeiträge erstellt und auf dem Youtube-Kanal von „Jugend musiziert“ veröffentlicht.