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Zurück zu der Wiege unserer Kultur

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”Jugend musiziert“-Preisträger berichten von ihrer Reise durch Griechenland
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Das Quintett mit Rolf Jansen, Nicolas Altstaedt, Lena Eckels, Johannes Brandl und Christoph Altstaedt fand sich zum ersten Mal im Januar 2000 auf einer Arbeitsphase des Bundesjugendorchesters zusammen, über das sie sich kennen gelernt hatten. Bei dem Bundeswettbewerb ”Jugend musiziert“ wurden sie für ihre Interpretation des „Forellenquintetts“ von Franz Schubert mit einem ersten Preis ausgezeichnet und gewannen außerdem den Klassikpreis 2000 der Stadt Münster und des WDR. Auftritte in der Kölner Philharmonie, im Konzerthaus am Gendarmenmarkt, sowie Rundfunkmitschnitte und Konzerteinladungen („Marler Debüt“) folgten. Im Herbst gingen sie auf Einladung des Deutschen Musikrates zehn Tage auf Griechenlandtournee. Hier der Reisebericht des Quintetts:

Das Quintett mit Rolf Jansen, Nicolas Altstaedt, Lena Eckels, Johannes Brandl und Christoph Altstaedt fand sich zum ersten Mal im Januar 2000 auf einer Arbeitsphase des Bundesjugendorchesters zusammen, über das sie sich kennen gelernt hatten. Bei dem Bundeswettbewerb ”Jugend musiziert“ wurden sie für ihre Interpretation des „Forellenquintetts“ von Franz Schubert mit einem ersten Preis ausgezeichnet und gewannen außerdem den Klassikpreis 2000 der Stadt Münster und des WDR. Auftritte in der Kölner Philharmonie, im Konzerthaus am Gendarmenmarkt, sowie Rundfunkmitschnitte und Konzerteinladungen („Marler Debüt“) folgten. Im Herbst gingen sie auf Einladung des Deutschen Musikrates zehn Tage auf Griechenlandtournee. Hier der Reisebericht des Quintetts:Zehn Tage Tournee in Griechenland: darauf hatten wir fünf uns schon monatelang gefreut und es sollten auch Tage der Hochstimmung und Ausgelassenheit werden... gerade weil nicht alles so lief, wie es geplant war. Nach Griechenland fahren heißt in das Land der Improvisationskünstler fahren. Besonders logistisch wartete dieses Land mit Überraschungen auf (und zwar zu Luft, Land und zu Wasser) von denen wir in unseren Erzählungen noch lange zehren werden. Lustig wurde es jedoch schon in Deutschland, als uns beim Einchecken ein Anruf aus Athen ereilte: Ob wir denn schon unterwegs seien? Man habe nach langem Suchen zwar endlich einen 3/4 (!) Kontrabass aufgetrieben, nur eine Hülle gäbe es nicht.

So wanderte denn der griechische Kontrabass in einer Art Jutesack von einer Stadt zur nächsten. Die erste Station unserer Reise war die nordgriechische Stadt Thessaloniki, die uns eher widerwillig empfing: strömender Regen und Sturmböen seit Tagen. Nun ließ sich unser Flugkapitän aber von zwei fehlgeschlagenen Landeversuchen Gott sei Dank nicht beirren, versicherte, er habe noch Kerosin für zwei Stunden und flöge uns eben nach Athen weiter, was den gesamten Tourneeablauf auf den Kopf gestellt hätte. Beim dritten Mal aber klappte es, aber eineinhalb Stunden Warteschleife und Luftlöcher hatten in Form eines grünen Gesichtteints deutliche Spuren hinterlassen. Mit großer Herzlichkeit wurden wir von unseren Gastfamilien empfangen und schon am ersten Abend gleich auf kulinarische Entdeckungsreise geschickt. Die Meeresnähe und der Schubert’sche Auftrag lauteten natürlich: Fisch! So haben wir mit Begeisterung und Ausdauer (fast) allabendlich die Speisekarten griechischer Tavernen abgegrast. Aber auch geschichtlichen Interessen und sonstige touristischen Ambitionen wurde gebührend nachgegangen. Durch die Gassen schlendernd, auf den Märkten stöbernd, antike Ruinen, Ausgrabungsstätten und Kirchen besichtigend, haben wir uns das Zentrum Thessalonikis, die Plaka Athens und die Altstadt Chanias erschlossen.

Verkehrstechnisch betrachtet entpuppte sich besonders Athen als ziemlich chaotisch. Unsere Gastfamilien wohnten in Athener Vororten verstreut und wir waren gewarnt worden, dass es große Distanzen zu überwinden gälte. Nun hatten wir aber nach unserem Konzert im Goethe-Institut beschlossen, doch noch den Abend mit Rezina abzurunden, um dann per Taxi nach Hause zu fahren. Was wir nicht wussten war, dass es in Athen einige Straßennamen mehrfach gibt, viele Straßen nicht beschildert sind und unser Taxifahrer daher nur eine wage Idee von unseren Adressen hatte. Unser Glück waren jedoch die uns begleitende Gasttochter und ein Stadtplan im Handschuhfach, die ermöglichten, dass nach zweieinhalb Stunden nächtlicher Suche auch der letzte im Bett lag! Lustig war es auch im Athener Goethe-Institut, wo wir in den Genuss von brandneuen Notenständern kamen, die so neu waren, dass sie noch verpackt hinter der Bühne lagen. Sie waren schnell ausgepackt und aufgestellt.

Auch die Deutsche Schule Athen war nicht sonderlich auf uns vorbereitet, sondern hatte die Lehrer- und Schülerschaft so sehr in die Vorbereitungen eines zwei Tage später stattfindenden Weihnachtsbasars eingespannt, dass nur 38 Besucher (inklusive Gastfamilien) unserem Programm lauschten. Unserer Musizierfreude tat das indes keinen Abbruch. Wir hatten uns zwei Programme ausgedacht, die alterierend gespielt wurden und in der ersten Hälfte von Bach über seltener Gespieltes von Hummel und Dotzauer bis zu Ligeti und Pärt reichten. Im zweiten Teil erklang immer Schuberts „Forellenquintett“. Als amüsant stellten sich auch unsere pädagogischen Pflichten an den Deutschen Schulen heraus. So durften besonders die jungen Schüler in die Schönheit sprudelnder Bächlein und in die hohe Anglerkunst durch Schuberts Originallied (dank der Gesangskünste unseres Domspatzen Johannes) und den einzelnen Variationen aus dem 4. Satz des Quintetts eingewiesen werden. Chania auf der Insel Kreta war sicherlich der Höhepunkt der Reise, besonders bedingt durch die umwerfende Herzlichkeit und Gastfreundlichkeit der jetzt freischaffenden Angestellten des inzwischen leider geschlossenen Goethe-Instituts. Morgens um sechs Uhr bei unser Ankunft wurden wir abgeholt, ein Riesenfrühstück erwartete uns und während wir die pittoreske Altstadt und den Hafen besichtigten, waren unsere Gastgeber damit beschäftigt, den Saal, in dem wir spielen sollten, adventlich auszuschmücken. Leider hatten wir nur einen Tag für Kreta, da die Bundeswehr-bedingten Pflichten nach Deutschland riefen, aber: wir kommen wieder, mit Sicherheit!

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