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80 Jahre und kein bisschen leise

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Geburtstagskonzert für Richard Gartenmaier
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Beneidenswert, wenn ein Mensch noch mit 80 Jahren fit und hellwach ist und auf ein abwechslungsreiches, prall gefülltes Leben voller Musik zurückblicken kann. Richard Gartenmaiers Leben war und ist geprägt von Musik – privat wie beruflich.

Sein Leben lang selbst musizierend war er auch in seiner Funktion als Schatzmeister, Erster Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender beim TKV München und durch seine beruflichen Tätigkeiten (siehe Laudatio von Wilfried Hiller) stets umgeben von Musikern und Komponisten.
Nicht wenige von ihnen hat er bei den ersten Aufführungen ihrer Stücke begleitet und unterstützt. So war es nur folgerichtig, dass er auch bei dem Konzert, das im September anlässlich seines Geburtstags im Gasteig vom Münchner Tonkünstlerverband organisiert wurde, das Programm selbst aussuchte und mit Werken bestückte, die in seinem Orlando-Musikverlag erschienen sind.
Drei Streichquartette standen auf dem Programm: das „Vierte Streichquartett“ von Fritz Büchtger, das „Dritte Streichquartett“ von Herbert Blendinger und „Cassation“ von Peter Kiesewetter. In diesen sehr unterschiedlichen Werken konnten die beiden Geiger David Schultheiß und Max Peter Meis, Kelvin Hawthorne an der Viola und die Cellistin Bridget Macrae zahlreiche Facetten ihres Könnens demonstrieren. Wunderbar aufeinander eingespielt, virtuos und sensibel schufen die vier Musiker einen gemeinsamen homogenen Klangkörper. Besonders schön war ihre Spielfreude in Kiesewetters Werk „Cassa­tion“ zu spüren, das aus fünf abwechslungsreichen Sätzen besteht: dem ein wenig an Minimal Music erinnerndesn„Capriccio I“, einem sanglich-lyrischen „Menuetto Grazioso“, einem „Notturno“, das romantisch und gleichzeitig ein wenig unheimlich durchaus an die Nacht erinnert, einem „Tango“, der mit dem typischen Tango-Rhythmus und einem eher gedämpften Klang einen schönen Kontrast zum „Notturno“ bildet, und dem „Capriccio II“.
Für wiederum neue Klangfarben sorgten zwei Werke für Stimme und Klavier: „Kristall“ von Robert M. Helmschrott mit zwei Liedern nach Texten von Paul Celan, dessen poetisch-melancholischen Texte auch die Musik inspiriert hat. Die Mezzosopranistin Barbara Hesse-Bachmaier und Stanislav Rosenberg am Klavier passten ihren schlichten, unprätentiösen Vortrag an diese zurückgenommene Stimmung der Lieder an und hatten den Mut, auf die Stärke der Musik und des Textes zu vertrauen. „Mortal storm“ von Robert Lee Owens, eine Art Minizyklus mit fünf Liedern, dagegen verlangte mehr Einsatz und größere Kontraste in Momenten feiner Intimität bis hin zu großer Dramatik. Auch hier ließen sich Hesse-Bachmaier und Rosenberg ganz auf die Musik ein und zeigten eindrucksvolle Liedkunst. Ein Solostück für Klavier von Wilfried Hiller – „Rhythmizomenon“ – drei kurze Reden über den Jubilar, ein launiger „Tango pathétique“ von Peter Kiesewetter für Klavierquartett und nicht zuletzt der herzliche, langanhaltende Applaus für die Musiker und Richard Gartenmaier rundeten dieses musikalisch anspruchsvolle und gleichzeitig kurzweilige Konzert zu einem rundum gelungenen Abend ab.

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