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Alsdorfer Komponisten geehrt

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Messmusik von Johann Lütter erklang im Altenberger Dom
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Die Töne in den aufgeschlagenen Notenmappen waren den Kirchenchorsängerinnen und -sängern aus Alsdorf bekannt. Der Ort ihres Erklingens, der Altenberger Dom im Bergischen Land, war gegenüber der Premiere in der heimischen Pfarrkiche St. Castor ein Stück imposanter.

Die Töne in den aufgeschlagenen Notenmappen waren den Kirchenchorsängerinnen und -sängern aus Alsdorf bekannt. Der Ort ihres Erklingens, der Altenberger Dom im Bergischen Land, war gegenüber der Premiere in der heimischen Pfarrkiche St. Castor ein Stück imposanter. Als der Kirchenchor St. Castor Alsdorf die „Messe in e“ von Johann Lütter (1913–1992) unter der Leitung von Josef Voußen 2002 beim Castorfest in Alsdorf (13. Februar) uraufführte, begann ein damals nicht für möglich gehaltener Siegeszug eines posthum entdeckten Komponisten. Eingeleitet hatten ihn der zwischenzeitlich schon verstorbene Lütter- Sohn und Konzertpianist Franz- Josef und dessen Frau Ingeborg mit der Gründung einer „Johann-Lütter- Stiftung“ mit Sitz in Heinsberg.
Die Bemühungen der Stiftung, die kirchenmusikalischen und instrumentalen Werke des zwischen Cäcilianismus und Moderne angesiedelten Komponisten zu publizieren und aufzuführen, waren von großem Erfolg gekrönt. Durch „Multiplikatoren“ wie der Aachener Konzertpianistin und Pädagogin Dorothee Broichhausen, welche Klaviermusik von Lütter auf CD einspielte und Lütter-Noten sogar an ihr bekannte Musikhochschulen in Argentinien und Südkorea zwecks Studium und Aufführung streute, gehört Johann Lütter inzwischen zum Repertoire von jungen Künstlern und Chören auf verschiedenen Kontinenten.
Ein Mittel, Musiker für Johann Lütter zu interessieren, ist seitens der Stiftung die jährliche Verleihung des „Lütter- Preises“ an Personen, die sich um die Aufführung der Werke des Alsdorfers verdient gemacht haben. Hinzu kommen Förderpreise für junge Künstler, die Lütter-Kompositionen in ihrem Examen und kammermusikalischen Auftritten berücksichtigen. Einer der ersten Lütter-Preisträger war 2004 der Organist und Chorleiter Josef Voußen an St. Castor Alsdorf. Der Familie Lütter schon als Student verbunden – die Komponisten-Ehefrau Agnes Lütter aus der rheinischen Musikerfamilie Stockhausen war seine Gesangslehrerin am Aachener Gregorius-Haus –, setzte und setzt sich Kantor Voußen seit Gründung der Stiftung in seinem musikalischen Tätigkeitsfeld unermüdlich für die Kirchenkompositionen Lütters ein.
Nach dem kleinen Jubiläum der Stiftung (zehn Jahre) mit der Vorstellung der von Dorothee Broichhausen eingespielten Lütter-CD in Alsdorf sowie jetzt der Messaufführung im Altenberger Dom als Höhepunkt wird die Stiftung mit ihrem „Motor“ Ingeborg Lütter auch 2013 sehr aktiv sein. Neben den regelmäßigen Hauskonzerten im Heinsberger Lütter-Haus wird es u.a. am 24. Februar in den Räumen der Musikhochschule Aachen eine Wiederholung der CD-Vorstellung durch Dorothee Broichhausen im Rahmen eines musikalischen Programms geben. Und womöglich wird sich auch bald der Traum der aktiven Chorsängerin Ingeborg Lütter erfüllen, nach Lütter-Klängen im Kölner Dom (2011) und in der Altenberger Simultan-Kathedrale (2012) solche auch unter Mitwirkung von Alsdorfer Sängerinnen und Sängern in Rom zu hören.

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