Robert Schumanns pianistische Karriere war kurz. Am 3. Dezember 1838 schreibt er folgende Zeilen an Clara: „Unglücklich fühle ich mich manchmal, und hier gerade, daß ich eine leidende Hand habe. Und Dir will ich’s sagen, es wird immer schlimmer...."
„Unglücklich fühle ich mich manchmal, und hier gerade, daß ich eine leidende Hand habe. Und Dir will ich’s sagen, es wird immer schlimmer. Oft hab ich’s dem Himmel geklagt und gefragt ,Gott, warum hast Du mir gerade dieses gethan?‘ Es wäre mir hier von so großem Nutzen; es steht alle Musik so fertig und lebendig in mir, daß ich es hinhauchen müßte. Und nun kann ich es nur zur Noth herausbringen, stolpere mit einem Finger über den anderen. Das ist gar erschrecklich und hat mir schon viele Schmerzen gemacht.“
Es gibt viele Spekulationen über Schumanns Handleiden, aber sicher ist: Er hätte Hilfe benötigt. Laut Aussage von Professor Dr. Eckart Altenmüller gelten als Risikopersonen nach neueren epidemiologischen Studien Männer jüngeren bis mittleren Alters, die klassische Musik spielen, wobei Gitarristen und Pianisten weitaus am häufigsten betroffen sind. Innerhalb der Instrumentengruppen sind jene Musiker besonders gefährdet, die im Rahmen der Ausbildung durchschnittlich die längste Zeit am Instrument verbringen. Physische und psychische Belastung durch jahrelanges Üben sowie Leistungs- und Konkurrenzdruck können bei Musikern spezielle Krankheitsbilder verursachen. Nun finden Betroffene schnelle Hilfe in der Musikerambulanz in München. Nach individueller Beratung erhalten Sie einen Termin bei den beteiligten Fachrichtungen, wie Neurologie, Ernährungsmedizin, Handchirurgie, Innere Medizin, Phoniatrie/HNO, Präventiv- und Sportmedizin, Psychosomatik und Sportorthopädie.
Ideal ist es natürlich, wenn Beschwerden gar nicht erst auftreten bzw. sich noch nicht verfestigt haben. Daher bietet die Hochschule für Musik und Theater München in Zusammenarbeit mit der LMU nun auch alle zwei Wochen eine „Präventionssprechstunde Musikermedizin“ in den Räumen der Musikhochschule an.