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Anspruchsvoller und amüsanter Abend

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Erstes Konzert SNM 2012 mit Rotraud Puschmann und Frauke Jörns
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Berlin. In der Konzertreihe „Studio Neue Musik“ in der Steglitzer „Schwartzschen Villa“ am 15. Januar 2012 präsentierten die Flötistin Rotraud Puschmann und ihre Tochter, die Pianistin Frauke Jörns, ein abwechslungsreiches und niveauvolles Programm vor vollem Hause.
Die Anwesenheit der vier Berliner Komponistinnen und Komponisten, Monika Ritter von Hattingberg, Helge Jörns, Rolf Kuhnert und Stefan Lienenkämper sowie die einführenden Worte Professor Kuhnerts generierten eine äußerst konzentrierte Konzertatmosphäre des aufgeschlossenen und jungen Publikums.
Den Rahmen des Abends bildeten die Kompositionen für Flöte und Klavier von Barbara Heller und Helge Jörns. „La Palmera“ Duo für Flöte, Altflöte und Klavier von Heller entstand 1997 „unter Einfluss der lebenslustigen und lockeren Atmosphäre auf der Insel La Gomera“. Diese Stimmung übertrug sich überzeugend durch das natürliche und großartige Zusammenspiel der Interpretinnen auf das Auditorium.
Es folgte die Uraufführung von Hans Josef Winklers „Sieben Fühl-Stücke“ zu dem Bilderzyklus „Gehirnmusik – In Memoriam – Anton Bruckner“ von Hortense von Gelmini für Klavier solo. Die Stiftung LIBERTAS per VERITATEM stellte für dieses Konzert Aufnahmen des Bilderzyklus’ zu Verfügung, die als Videoinstallation auf eine Leinwand projiziert wurden. Frauke Jörns interpretierte die sieben pianistisch diffizilen Charakterstücke einfühlsam und mit breitem Klangspektrum.
In den zwei aus „freien Improvisationen“ hervorgegangenen Kompositionen für Flöte solo von Monika Ritter von Hattingberg konnte Rotraud Puschmann mit samtweichem Ton und komplexer Melodiegestaltung verzaubern.
Nach der Pause folgten Kuhnerts  „Sieben kleine Klavierstücke für Kinder“. Diese kindlich anmutenden, dennoch pianistisch anspruchsvollen Stücke bedienen sich moderner Spieltechniken, bei denen die Pianistin im Innenraum des Flügels zupfen oder mit einem Stift spielen musste.
Nach Hellers freundlichen Frühlingsstücken aus „Musik für Flöte solo“ folgten zwei Stücke für Klavier solo von Stefan Lienenkämper. Frauke Jörns arbeitete den Kontrast von „Static And Changing“, also ruhenden Momenten und schnellen beziehungsweise unruhigen Wechseln, transparent heraus.
Die fast bildhafte Ballade „Von dem Mond, der den Esel hat weinen sehen“ von Helge Jörns gab dem Abend einen fröhlichen und humoristischen Abschluss. Die Interpretinnen bedankten sich beim begeisterten Publikum mit einer weiteren Ballade von Helge Jörns, dem Vater der Pianistin.
Das abwechslungsreiche, wohlausgewählte und frische Programm, die Präsenz der Berliner Komponistinnen und Komponisten und die große Spielfreude der Interpretinnen führten zu einem gelungenen atmosphärischen Abend.

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