Bereits in den ausgehenden 1970er Jahren – während seines Studiums der Musikwissenschaft, Kunstgeschichte, Germanistik und Violine in München, Stuttgart und London – begann Franzpeter Messmer für die Neue Musikzeitung (nmz) Kritiken zu schreiben. 1984 wurde er dann in den Vorstand der Tonkünstler München gewählt, bevor er 1988 für drei Jahre den Vorsitz des Tonkünstlerverbands Bayerns übernahm. Der Tonkünstlerverband wurde für ihn eine Art musikalische Heimat: „Wichtige Erfahrungen sind mit ihm verbunden: Hier konnte ich meine ersten kulturpolitischen Erfahrungen sammeln; konzeptionell und organisatorisch durfte ich meine Erfahrungen in zwei bayerische Tonkünstlerfeste 1998 und 2008 und in das Deutsche Musikfestival 1997 einbringen.“
Mit seiner Dissertation – „Altdeutsche Liedvertonung, Der Kantionalsatz und die Einheit von Singen und Dichten“ –, einer Biografie über Orlando di Lasso und einem entsprechenden Lehrauftrag an der Münchner Musikhochschule etablierte er sich als Kenner der Alten Musik und übernahm ab 1990 die Leitung der Landshuter Hofmusiktage, eines europäischen Festivals Alter Musik. Als Schriftsteller und Musikwissenschaftler machte sich Franzpeter Messmer einen Namen vor allem mit historischen Romanen und Musikerbiographien, erweist sich aber ebenso im zeitgenössischen Musikschaffen zu Hause: seit 2008 gibt Franzpeter Messmer die Monographienreihe „Komponisten in Bayern“ des Tonkünstlerverbands Bayern heraus.
2009 wurde Franzpeter Messmer erneut zum Vorsitzenden des Tonkünstlerverbands Bayerns gewählt und ist zurecht stolz, bei der Erreichung der staatlichen Förderung für freiberufliche Musikpädagogen und private Musikinstitute mitgewirkt zu haben: Diese Förderung, die aufgrund des Qualitätszertifikats zugleich auch eine Qualitätsoffensive bedeutet, umzusetzen und die dringend notwendige Erhöhung zu erreichen, ist für mich ein zentrales Ziel, da wir hierdurch viele Musikpädagogen unterstützen können. Ein anderes großes Anliegen von mir ist die Installierung regelmäßig wiederkehrender Tonkünstlerfeste in Bayern, denen es gelingt, die Öffentlichkeit auf die Arbeit der Tonkünstler aufmerksam zu machen und neue Musik ins öffentliche Interesse zu rücken.“ Und er sieht optimistisch in die Zukunft: „Das große Potenzial des Tonkünstlerverbandes sind seine Mitglieder und deren engagierte Mitwirkung. Dadurch spiegelt der Verband die ganze Breite des Musiklebens. Dies wird auch in den zahlreichen Konzerten des Tonkünstlerverbandes deutlich, in denen von Klassik bis Jazz, Uraufführungen bis hin zu Kinder- und Jugendkonzerten die große Vielfalt unseres Musiklebens dargestellt wird. Wenn es gelingt, möglichst viele, vor allem auch junge Musiker in Projekte des Verbandes einzubinden, wird der Tonkünstlerverband lebendig bleiben und wachsen.“
Freilich lässt neben den laufenden Arbeiten im Rahmen seiner Firma parlando im Bereich Beratung, Konzeption und Organisation von Kulturveranstaltungen und der Fortführung des Festivals Landshuter Hofmusiktage das ehrenamtliche Engagement Franzpeter Messmer keinen großen Spielraum für neue eigene Projekte: „Dennoch werde ich in den nächsten Jahren versuchen, multimediale Bücher zu musikalischen und kulturhistorischen Themen zu veröffentlichen. Außerdem plane ich ein neues Romanprojekt. Nachdem meine beiden Romane ‚Venusmann‘ und ‚Traumelixier‘ beim Fischer Verlag als E-Book erhältlich sind, werde ich versuchen, auch meine anderen Bücher für diese neue Form des Lesens bereit zu stellen.“ Eine Wahlperiode lang war Franzpeter Messmer auch Mitglied im Präsidium des Deutschen Tonkünstlerverbands und konnte 2012 das DTKV-Buch in der allgemeinen Ausgabe der nmz realisieren. Somit werden nicht nur die Verbandsmitglieder, sondern auch rund 12.000 weitere Leser über die Arbeit des DTKV regelmäßig informiert: „Der Verband kann sich hier also zugleich nach innen und außen darstellen. Das ist eine große Chance, die allerdings genützt werden muss. Im Klartext bedeutet dies, dass das DTKV-Buch kein Vereinsblatt sein darf, sondern nach journalistischen Gesichtspunkten für eine breitere Öffentlichkeit konzipiert werden muss.“ Dem Glauben, dass aufgrund des Siegeszugs des Internets Printmedien aussterben würden, widerspricht Messmer entschieden: „Gedrucktes hat eine höhere Wertigkeit, eine Zeitung ist etwas Gegenständliches, mit den Händen Greifbares. Allerdings sollte geprüft werden, ob die nmz nicht auch als E-Paper vertrieben werden kann. Das würde den Lesegewohnheiten jüngerer Menschen entgegenkommen. Wir als Verband müssen noch mehr überlegen, welche Inhalte in die nmz gehören, die also eine größere Öffentlichkeit ansprechen sollen, und welche besser per Newsletter mitgeteilt werden. Grundsätzlich müssen wir darum kämpfen, dass uns dieses publizistische Medium erhalten bleibt. Es ist das einzige uns zur Verfügung stehende Forum, wo wir unsere Vorstellungen eines Musiklebens, das frei, nicht von kommerziellen Interessen bestimmt ist und sich an künstlerischen Maßstäben orientiert, ins öffentliche Bewusstsein tragen können.“
Bis Ende 2015 betreute „fpm“ als Chefredakteur das DTKV-Buch. Dieses Amt hat er nun aus persönlichen und beruflichen Gründen in die ebenso kompetenten Hände von Ines Stricker gelegt. Aus Anlass seiner großen Verdienste um den Tonkünstlerverband lud nun das Präsidium des DTKV zu einer Feier nach Passau ein. DTKV-Präsident Cornelius Hauptmann und Ehrenpräsident Dr. Dirk Hewig dankten Franzpeter Messmer für sein Engagement im DTKV und im Besonderen für seine erfolgreichen Bemühungen um ein qualitätvolle journalistische Präsenz des DTKV in der Neuen Musikzeitung, die auch über die Verbandsgrenzen hinweg ausstrahlt. nmz-Chefredakteur Andreas Kolb würdigte zudem die gewachsenen Beziehungen seiner Zeitung zum DTKV. Aber es war selbstverständlich keine Abschiedsfeier: Als Vorsitzender des größten Landesverbands im DTKV wird Franzpeter Messmer auch weiterhin dem Bundesverband gestaltend verbunden bleiben.