München. Am 24. April ließ sich Linde Dietl von ihren Freunden, Schülern, Dozenten und ihrer Familie zum 80. Geburtstag mit einem Konzert im Künstlerhaus am Lenbachplatz feiern.
München. Am 24. April ließ sich Linde Dietl von ihren Freunden, Schülern, Dozenten und ihrer Familie zum 80. Geburtstag mit einem Konzert im Künstlerhaus am Lenbachplatz feiern.
Der prunkvolle Festsaal des Künstlerhauses in München bot eine schöne Atmosphäre für das wunderbare Konzert. Das Moderatorenteam Frank Dietl und Winfried Englhardt führte das Linde-erprobte Publikum durch den genussvollen Abend. Den Anfang machten zwei junge Schüler von Dietl mit einem gekonnten Ständchen samt ad-hoc-Einstimmung des Plenums. Zum musikalischen Zuge kamen neben ihren aktuellen und ehemaligen Schülern auch enge Freunde und professionelle Musiker. In jederlei Hinsicht zeigte sich Dietl also als Dreh- und Angelpunkt für alle Anwesenden. Sie brachte und bringt noch immer Jung und Alt, Laie und Profi, Musiker und Dichter, Lehrer und Schüler zusammen. Und dabei macht sie keineswegs halt bei der musikalischen Erziehung ihrer Schüler, sondern vermittelt ihnen stets, dass es bei Musik nicht nur um Tasten, flinke Finger und den Unterschied von piano und forte geht. Das Wesen der Musik erforscht man nur mit seinem eigenen Herzen.
Dietls ehemaliger Schüler Bernhard Hanke ist auf diese Art und Weise ein enger Freund der Familie geworden. Ihr Klavierunterricht fängt bei der spielerischen Perfektion eines Stückes erst an und fordert den Schüler emotional heraus, bindet den Interpreten somit untrennbar an das Werk und haucht ihm gerade deshalb Leben ein. Genau das mache einen musikalischen Menschen aus, so Franzpeter Messmer. Das habe schon Robert Schumann in seinen musikalischen Haus- und Lebensregeln gesagt: Du bist musikalisch, wenn du Musik nicht allein in den Fingern, sondern auch im Kopf und Herzen hast. An diesem Konzertabend war einmal mehr zu sehen, dass Dietls Schüler musikalisch sind.
Dietls pädagogisch unerschöpfliche Tätigkeiten hören beim Einzelunterricht gewiss nicht auf und sind von unschätzbarem Wert für das münchnerische und ganz-bayerische Musikleben. Die etwa 50 Schülerkonzerte, die jährlich stattfinden, sind von ihr ins Leben gerufene, bedeutende Veranstaltungen für den Münchner Raum.
Trotz des 80. Geburtstags ist also keineswegs ein Ende von Dietls Wirken in Sicht. Musik stoppt offenbar die biologische Uhr, denn das Alter ist dem Silberhaar ganz und gar nicht anzusehen. Freuen wir uns also darauf, dass die engagierte und fruchtbare Zusammenarbeit mit den Tonkünstlerverbänden Bayern und München e.V. noch viele schöne Jahre andauert. Die langjährige Arbeit beleuchteten die jeweiligen ersten Vorsitzenden Franzpeter Messmer und Edmund Wächter am Abend mit schmeichelnden Worten, und auch der Präsident des DTKV, Dirk Hewig, sparte nicht mit Lob und sprach der Dame des Abends seinen unendlichen Dank aus. Das letzte Wort ließ sich Dietl nicht nehmen und dankte sichtlich berührt allen, die ihretwegen und um sie zu feiern, den Weg in den Festsaal gefunden haben – „hernach gibt’s ein Bier“, darauf freute sich Engelhardt mit dem Publikum in seiner „Dietl-Linden-Serenade“.
Theresa Kalin