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Brandenburgisches Kammerorchester Berlin

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Unter der Leitung des mit etlichen renommierten Ensembles bekannt gewordenen Violinisten Rainer Johannes Kimstedt präsentierte das BKO im Januar Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy und Arnold Schönberg. Wie anspruchsvoll die Arbeit mit einem Amateurorchester gestaltet werden kann, zeigte sich sowohl in der Mendelssohn-Sinfonie Nr. 4 c-Moll als auch in dem Violinkonzert d-Moll des gleichen Komponisten deutlich.

Große Phrasierungsbögen unterstützten die gute Interpretation, dynamische Linien sowie Kontraste klar gestaltete und vor allem differenzierte Artikulation mit präzisen Einsätzen ließen den Amateurstatus weit hinter sich.
Die Solo-Violinistin war mit Ariadne Daskalakis bestens ausgewählt – ihre sichere Virtuosität verlieh der Aufführung Stabilität und Kraft. Daskalakis ist eine US-amerikanische Geigerin mit griechischen Wurzeln. Sie erhielt ihre Ausbildung an der Juilliard School, der Harvard University und an der Hochschule der Künste Berlin. Sie gewann neben etlichen Auszeichnungen auch einen Preis beim internationalen ARD-Wettbewerb in München.
Bei der Interpretation des Violinkonzerts erwies sich die Orchesterführung als hervorragend. Schöne Streicherpartien in Vor- und Zwischenspielen, angepasste Dynamik und äußerst präzise Kommunikation mit der Solistin.
Schönbergs „Suite im alten Stil“ ist selten zu hören, obwohl es ein gerade für den Zwölftöner Arnold Schönberg, ungewöhnliches Werk ist. Das hat der Orchesterrat wohl bedacht und so ist im Programmheft zu lesen: „Es ist ein selbsttherapeutisches Wunder und ein Glück, dass es sie (die Suite) gibt. Denn sie signalisiert, dass ihr Komponist die Sehnsucht nach Schönheit, nach Vertrautem und Vertrauen, nach Glück und Gefühlen nie ganz aufgegeben hat. Immer wieder sprach er von einer „Sehnsucht“, zu dem „älteren Stil zurückzukehren“, die „immer mächtig“ in ihm gewesen sei: „Also schreibe ich manchmal tonale Musik„. Die Suite mit den Sätzen: Ouverture – Adagio – Menuett – Gavotte – Gigue rundete den wohlklingenden Abend bestens ab. Ein gutbesuchtes Konzert mit begeistertem Publikum in der Heilig-Kreuz-Kirche in Berlin-Kreuzberg. Das Brandenburgische Kammerorchester Berlin wurde 1977 von Mitgliedern des Collegium Musicum der Berliner Universitäten gegründet. 25 Streicherinnen und Streicher engagieren sich hier als Orchester-Amateure neben ihren eigentlichen Berufen. In wöchentlichen Proben und zwei Arbeitsphasen werden über das Jahr die Konzertprogramme erarbeitet.

Die nächsten Konzerte des BKO finden statt am 8./9. Juli mit Werken von Robert Schumann und Carl Reinecke.

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