Die Hochschule für Künste (HfK) Bremen richtet das nächste internationale Gitarrenfestival aus: „Die Lange Nacht der Gitarren“, Meister- und Förderkurse für Musikstudierende und solche, die es werden wollen, Gitarren- und Notenausstellung und Workshops. Anmeldungen jetzt freigeschaltet.
Seit über zehn Jahren veranstaltet die HfK am letzten Wochenende im Februar ein Gitarrenfestival mit internationalen Gästen. Diesmal sind Alvaro Pierri (Uruquay) und Laura Young (Kanada) zu Gast. Pierri zählt schon seit vielen Jahren zu den absoluten Spitzenstars der Gitarrenszene und ist nach über 13 Jahren wieder zu Gast in Bremen. Laura Young hat sich als meisterhafte Interpretin von zeitgenössischer Musik einen Namen gemacht. Sie ist eine Vollblutmusikerin und sowohl als Solistin als auch in der Kammermusik sehr erfolgreich. Seit zwei Jahren ist sie Professorin am Mozarteum Salzburg.
Neben den beiden Gastdozenten werden auch die drei Gitarrendozenten der HfK: Hans Wilhelm Kaufmann, Pia Offermann und Prof. Jens Wagner Kurse anbieten. Die Meisterkurse sind für Musikstudenten und fortgeschrittenen Gitarrenspielern gedacht. In den Förderkursen können junge Nachwuchsspieler Unterricht bei den HfK-Dozenten nehmen und Informationen über Gitarrenstudium und Berufsleben bekommen.
Neben der Kursarbeit wird es eine Ausstellung von Gitarrennoten und handgebaute Meistergitarren geben. Außerdem werden noch Workshops in Ensemblearbeit und Spieltechnik angeboten. Eröffnet wird das Festival wie immer mit der spektakulären „Langen Nacht der Gitarren“, in der HfK-Dozenten und die Gastdozenten ihr Können zeigen.
Ab sofort können sie Interessierte für die Kurse anmelden unter www.bremenguitarart.de.
Hier finden sich auch alle weitere Informationen zum Festival.
Weitere Informationen auch unter folgendem Kontakt: Hans Wilhelm Kaufmann, Tel. 0421/95 95-14 99 oder hw.kaufmann [at] hfk-bremen.de (hw[dot]kaufmann[at]hfk-bremen[dot]de)
Laura Young
Geboren und aufgewachsen in Toronto, Kanada, begann Laura Young ihr Musikstudium mit sechs Jahren. Ab dem neunten Lebensjahr widmete sie sich ausschließlich der Gitarre.
An der „University of Toronto“ erlangte sie ihren „Bachelor of Music“ unter der Leitung Eli Kassners. Sie setzte ihr Studium mit David Russel fort und vollendete dieses bei Hubert Käppel an der Musikhochschule in Köln.
Als Solistin hat Laura Young hoch gepriesene Auftritte in den renommiertesten Konzerthallen der Welt gegeben. Young war Preisträgerin zahlreicher, internationaler Gitarrenwettbewerbe, wie zum Beispiel des „Andrés Segovia“-Wettbewerbs in Palma de Mallorca, Spanien, und des „Jacinto e Inocencio Guerrero“-Wettbewerbs in Madrid. Ihr Ruf als inspirierende und innovative Interpretin, gepaart mit ihrer beispiellosen Tätigkeit als Pädagogin, führten sie dazu Meisterkurse bei den folgenden, weltweit anerkannten Wettbewerben zu geben:
- „Tijuana Guitar Festival” (Mexiko)
- „Nuertingen Guitar Festival” (Deutschland)
- „Amsterdam International Guitar Festival” (Holland, als künstlerische Leiterin, siehe unten)
- „Dillington and Winchester International Guitar Festival” (England)
- „Ligita International Guitar Festival” (Liechtenstein)
- „Iserlohne Guitar Festival” (Deutschland)
Von 1997 bis 2001 war Young die Gründerin des “Amsterdam International Guitar Festivals”, das durch ihre künstlerische Leitung größtes internationales Ansehen erwarb und zu einem Fest der klassischen Gitarrenmusik und -kunst wurde. Im letzten Jahr des Festivals kamen Studenten und Künstler von über 20 Ländern, um bei den einwöchigen Meisterkursen, Konzerten, Lesungen und Weltpremieren neu komponierter Stücke teilzunehmen. Als meisterhafte Interpretin von zeitgenössischer Musik hat Young Solostücke und Kammermusik von lebenden Komponisten wie Sergio Assad, Carlo Domeniconi, Atanas Ourkouzounov, Gyan Riley, Feliu Gasull, Jorge Morel, Ferdinand Försch oder Apostolos Paraskevas uraufgeführt. Seit 2010 ist sie hauptsächlich mit der Mezzo- Sopranistin Frances Pappas im “Lagrimosa Belta”-Duo kammermusikalisch tätig. Deren vor Kurzem aufgenommene CD umfasst alte griechische, sephardische und türkische Lieder, die von Stefan Hakkenberg, Feliu Gasull i Altisent, Helmut Jasbar, Mikis Theodrakis und Dušan Bogdanovic komponiert und/oder arrangiert wurden.
Seit 2009 arbeitet Laura Young an ihrem „PHD” an der Leyden University im Programm für künstlerische Nachforschungen. Der Fokus ihrer Arbeit lautet wie folgt: „Enhancing musical expressiveness on the classical guitar through the interpretation of selected works from Max Reger’s solo cello and solo violin repertoire; translating musical connections from the expressive interpretive traditions of the voice, violin and cello for performance on the classical guitar.” Vor kurzem erhielt sie die ehrenvolle Stelle der Universitätsprofessorin für das Fach Gitarre an der Universität Mozarteum Salzburg.
Alvaro Pierri
Alvaro Pierri gilt international als eine der faszinierendsten Persönlichkeiten in der Welt der Gitarre. Weltweit rühmt die Presse „seine meisterhaft durchdachten Interpretationen“, die „atemberaubenden Phrasierungen“ und „das schier unerschöpfliche Klangfarbenspektrum, das Alvaro Pierri der Gitarre zu entlocken vermag“. Pierri entstammt einer in Montevideo (Uruguay) ansässigen Musikerfamilie. Seinen ersten Musikunterricht erhielt er mit fünf Jahren von seiner Mutter Ada Estades am Klavier und von seiner Tante, Olga Pierri, auf der Gitarre. Später studierte er bei Abel Carlevaro, dem Komponisten Guido Santorsola und am Instituto de Musicologia de la Universidad del Uruguay. Bereits ab dem elften Lebensjahr gewann Alvaro Pierri auf internationalen Gitarrenwettbewerben zahlreiche renommierte Preise, wie den 1. Preis des Internationalen Gitarrenwettbewerb in Buenos Aires, Argentinien, den 1. Preis des Internationalen Gitarrenwettbewerbes in Porto Alegre, Brasilien, und schließlich die Goldmedaille des XVIII. Internationalen Wettbewerbes von France Musique/Radio France in Paris.
Von Publikum und Kritikern gleichermaßen gefeiert ist Pierri regelmäßig zu Gast in den großen Konzerthäusern Europas, Nord- und Südamerikas und Asiens. Zeitgenössische Komponisten wie unter anderem Leo Brouwer, Guido Santorsola, Jacques Hétu, Astor Piazzolla, Abel Carlevaro, Carlo Domeniconi, Terry Riley widmen Alvaro Pierri immer wieder bedeutende Werke, die er in brillianter Weise zur Uraufführung bringt. Pierri konzertierte unter anderem mit Astor Piazzolla, Frank Peter Zimmermann, Ernö Sebestien, Regis Pasquier, Hatto Beyerle, Philippe Müller, Leo Brouwer, Alcides Lanza, Terry Riley, Tracy Silverman, Maureen Forrester, Eduardo Fernandez, mit dem Cherubini Quartet, dem Turtle Island String Quartet, er arbeitete mit Dirigenten wie Pinchas Steinberg, Charles Dutoit, Wojciech Rajski, Mario Bernardi, Yannick Nezet-Séguin …
Alvaro Pierri ist auch ein international anerkannter Pädagoge. Viele seiner Studenten sind Preisträger der wichtigsten internationalen Gitarrenwettbewerbe. Er war Professor an der Universität von Santa Maria in Brasilien, später lehrte er an der McGill Universität und seit 1981 an der UQAM (Hochschule für Musik) in Montréal. 2002 wurde er zum ordentlichen Professor an der Universität für Musik und darstellenden Kunst in Wien ernannt. Alvaro Pierri gibt Meisterkurse im Rahmen zahlreicher bedeutender Musikfestivals, wie New York Manhattan Masters, GFA Guitar Foundation of America, Québec FIG, Meisterkurse S.I.G. Séminaire International de Guitare in Paris und Bordeaux, LiGiTa Liechtensteiner Gitarrentage, Barcelona, Sommerakademie Mozarteum Salzburg, Wiener Meisterkurse, Mainz „Villa Musica“, Tokyo, Osaka, Seoul, Hong Kong, Shanghai und viele andere.
In Anerkennung seiner herausragenden künstlerischen Karriere und seinem kontinuierlichen wertvollen Beitrag zur Kultur wurde Alvaro Pierri im Jahre 2008 zum Ehrenbürger seiner Heimatstadt Montevideo ernannt.