Cuxland/Dobrock. Endlich ist es soweit! Der Workshop beginnt. Wir haben im Hotel Forsthaus Dobrock einen schönen Raum mit Blick ins Grüne zur Verfügung. Bei einem kleinen Frühstück begrüßen und stärken wir uns für die bevorstehenden Abenteuer. Meine Sehnsucht, mehre „Einzeldisziplinen“ wie zum Beispiel Rhythmus, Bewegung, Harmonien/Klänge, Stimme gleichzeitig in mir zu spüren, ein neues Lebensgefühl zu gewinnen, ist groß. Die Neugier, wie sich dieser Wunsch verwirklichen lässt, ebenso.
Eine kurze Einführung beginnt: Die Gelenke Kopf/Hals, Becken/Hüfte et cetera sitzen wo und wie in uns? (Knie und Füße werden auch nach ihrer Ortslage und ihrem Befinden befragt). Kann in den Gelenken Raum entstehen?
Voller Vertrauen in Clara Wieblitz als Seminarleiterin und ihren Hintergrund als ausgebildete Alexandertechniklehrerin folge ich ihren ersten Anregungen: Laufen im Raum, jeder im eigenen Tempo, jetzt schneller, langsamer. Nun Stichworte ins Laufen gerufen: „Knie!“ – ich flitze in mein Kniegelenk, gönne mir Raum. Da löst sich was! Weiter: Kopf und Hüfte sind auf diese Weise auch noch dran.
Der erste gemeinsame Aufgabenblock ist durchlebt. Ich fühle mich leicht und froh. Lächelnd finden wir uns in der Raummitte ein. Ein gemeinsamer Rhythmus mit den Füßen verbindet uns. Jetzt unsere Namen auf den Beat gesetzt. Kostbares Rohmaterial breitet sich aus. Auftakte, Schwerpunkte, kurze und repetierende Bausteine zeigen sich. (So etwas ist mir bisher noch nie aufgefallen! Meine Wahrnehmung ändert sich, schön!) Clara Wieblitz regt an, lässt erleben.
Wie gehts weiter? Eine erste Kombination aus unterschiedlichen Körperimpulsen auf unseren Wiegeschritt ist gelernt. Gesungene Töne kommen dazu, wir werden dreistimmig! Was sind das für besondere Klänge? Clara hat extra für uns komponiert und der erste Abschnitt daraus fängt gerade an zu leben. Mittagspause.
Nun sind wir im Wald: Welche Geräusche nehmen wir wahr? Vögel, Wind und mehr. Jeder lauscht und findet Rhythmen. Wir zeigen und kombinieren unsere Fundstücke. Schon wieder ist etwas Einzigartiges entstanden! Ich staune. Zurück im Raum waltet unsere befreite Kreativität an einem Text, der mit Bodypercussion zu bestücken ist. Es fließt und ordnet sich. Fehlen noch die restlichen Abschnitte von Claras Komposition. Wir lernen und üben! Das Ergebnis ist beglückend: dreistimmiger Gesang, umschlossen von „Körperklängen“. Clara singt eine Oberstimme dazu. Meine Sehnsucht ist gestillt. Danke Clara!
Allen Teilnehmern, auch professionellen Musikerinnen, wurde Wertvolles wie Koordination, Improvisation, Aufmerksamkeit für ihr musikalisches Leben vermittelt.