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Der Schöpfer des „Kuscheltierkonzerts“: Klaus Wüsthoff. Foto: Archiv
Der Schöpfer des „Kuscheltierkonzerts“: Klaus Wüsthoff. Foto: Archiv
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Das Kuscheltierkonzert auf dem Vormarsch

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Förderfonds für Kinderprojekt gegründet
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Der Komponist Klaus Wüsthoff zählt zu den bekanntesten deutschen Tonschaffenden, die sich seit Jahrzehnten mit der Verbreitung populärer Werke mit klassischem Background bemühen.

Sein Werkregister umfasst neben bekannten Filmmusiken auch Kammermusik und Chorwerke, Musicals, das herrliche Salonstück „Zille sein Milljöh“ und viele andere spektakuläre Songs.

Vor neun Jahren wurde in der Berliner Philharmonie im Januar 1997 das „Kuscheltierkonzert“ uraufgeführt, eine Kindersinfonie mit großem Orchester und Sprecher. Die Berliner Symphoniker spielten mit sichtlichem Vergnügen und Humor das Kuscheltierkonzert, Otto Sander hatte den Part des Erzählers übernommen. Eine Geschichte, wie sie schöner und attraktiver für Kinder im Kindergarten-, Vor- und Grundschulalter nicht sein kann:

Ein Mädchen erlebt in seinem Kinderzimmer die Welt der Kuscheltiere, in der Fantasie werden die Stofftiere lebendig, erzählen von ihren Lebensgewohnheiten, ihrem Charakter, ihren Vorlieben und Launen, beginnen sich zu streiten und versöhnen sich wieder.

Während die großen Orchesterwerke von Britten, Prokofieff und Saint-Saëns sich eher an das Kindliche im Erwachsenen als an die kleineren Kinder direkt wenden, sieht Wüsthoff hier in erster Linie das pädagogische Konzept – die Heranführung schon kleinster Kinder an die Musik. Dabei bewegt er sich musikalisch im durch die Umwelt gegebenen Rahmen: von einfachen Kindermelodien über alle Stilrichtungen der heiteren Klassik bis hin zu Pop und Jazz. Und dies stets mit einer Mischung von Filmmusik, die Assoziationen zu Zirkusaufführungen weckt.

Die musikalischen Hauptpersonen erhalten natürlich ihre charakteristischen Melodien und ganz nebenbei erfahren die Kinder in der Orchesterfassung einen Einblick in die Welt der Instrumentation:

  • der Bär, tapsig und groß mit behäbigen Bewegungen, wird durch tiefe Streicher und Fagotte dargestellt
  • der Fuchs, bekannt als Schleicher und Schnüffler, kann am besten mit den Klarinetten charakterisiert werden, auch mit Unterstützung von Geigen, Flöten und Celli
  • das Eichhörnchen wird flink, scheu und vorsichtig durch hohe Streicher dargestellt
  • die Schildkröte, langsam und mit wackelndem „vierbeinigen Takt“ durch Englischhorn-Kantilenen
  • der Papagei mit seiner kratzigen Stimme und schnellen, abgehackten Silben wird durch Streicher imitiert
  • der Elefant mit schwerem schwingendem Gang wird durch tiefe Streicher mit Hörnern und Posaunen zum Leben erweckt
  • der Pinguin ist durch einschlägiges Holzbläser-Getapse zu identifizieren
  • das Pferd erkennt man leicht durch die Schrittarten Trab und Galopp und am herrlichen Wiehern durch Trompeten und Hörner
  • der Hase wird durch gezupfte Geigen plastisch dargestellt, man sieht ihn geradezu durch das Gras hoppeln
  • der Affe, wie er leibt und lebt, Anlauf nimmt und auf eine Palme springt, ist mit Oboen und Klarinetten im Walzerrhythmus perfekt dargestellt

Der Rezensent Reinhold Träger schreibt in der Zeitschrift „Orchester“ über die Uraufführung: „Die Zuordnung von Thematik und Instrument ist immer überzeugend, auch für das kindliche Ohr freundlich und rezeptionsfähig. Die Hauptabsicht ist die Darstellung und Vermittlung von menschlichen Eigenschaften, Verhaltensweisen und Emotionen. Das gelingt in der allegorischen Nachzeichnung von Vorgängen im spielerischen Bereich der Plüschtiere des Kinderzimmers. Im Verein mit Eltern oder Pädagogen ist es denkbar, diese musikalischen Vorgaben durch Fantasie und eigenes Mittun sehr sinnvoll zu erleben und nachzugestalten“

Damit die Nachgestaltung und die Aufführung des inzwischen mehr als 100 Mal aufgeführten „Kuscheltierkonzertes“ für Grundschulen und Kindergärten realisierbar wird, hat Klaus Wüsthoff sein Orchesterwerk inzwi-schen in weiteren Versionen für kleinere Besetzung herausgebracht:
Es gibt eine Fassung des „Kuscheltierkonzertes“ für Kammerorchester und Sprecher, eine weitere für Klaviertrio und Erzähler, sowie eine Ausgabe für Klavier (Klavierauszug) und Erzähler.

Als Neuheit sind im Schroedel-Verlag erschienen: „Bewegungslieder mit Kuscheltieren“ – eine Fassung mit CD zum Einstudieren, mit den Liedern zum Mitsingen für die Kinder und einfachen Tastengrafiken mit harmonisierenden Grundgriffen für Keyboard oder für Gitarre für das Einstudieren durch Betreuer ohne musikalische Ausbildung.

Mit dieser Fassung des „Kuscheltierkonzertes“ ist es möglich, im Laienbereich in Kindergruppen, Miniclubs, Kinderläden oder Vorschulgruppen Aufführungen des Konzertes oder auch Teile hieraus einzustudieren.

Der Komponist hat zur Unterstützung dieser Aufführungen durch Kindergruppen einen „Förderungswettbewerb Kuscheltierkonzert“ ausgeschrieben, der, je nach Umfang des Projektes, eine Fördersumme vorsieht. Jede öffentliche Veranstaltung des „Kuscheltierkonzertes“ kann bei Nachweis durch einen DVD-Mitschnitt unterstützt werden. Über die Vergabe der Fond-Mittel entscheidet eine Fachjury.

Informationen zum Förderungsfond Kuscheltierkonzert gibt es über die homepage: www.kuscheltierkonzert.de oder über eine Anfrage beim Komponisten per E-Mail: Sekretariat.Klaus.Wuesthoff [at] t-online.de (Sekretariat[dot]Klaus[dot]Wuesthoff[at]t-online[dot]de)

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