Vor allem lustige Sängerinnen, aber auch ein paar lustige Sänger konnte man bei der diesjährigen Opernwerkstatt hören und sehen. Zu dieser lud die Gesangspädagogin Barbara Hesse-Bachmaier nun schon zum achten Mal sangesfreudige Laien nach Freyung in ihre Heimatstadt im Bayerischen Wald ein.
Hier vermittelte Hesse-Bachmaier ihren Schülerinnen und Schülern intensivierte Gesangsausbildung gemeinsam mit Erholung in der Urlaubsgegend. In den vorausgegangenen Jahren hatte man einzelne Werke der Opernliteratur, zum Beispiel „Die Zauberflöte“, „Die Fledermaus“, „Die Schöne Helena“, „Jolanthe“ oder „Orpheus in der Unterwelt“ einstudiert. Heuer war es stattdessen eine Sammlung von Arien und Ensembles von Gluck, Weber, Rossini, Donizetti, Tschaikowsky, Offenbach, Lehár, Millöcker, Zeller und Bernstein. Diese Highlights aus der Opern- und Operettenliteratur wurden durch eine hierfür erfundene Rahmenhandlung zu einem Ganzen zusammengefügt. In Anlehnung an die „Lustigen Weiber von Windsor“ entstand die neue Handlung um die Familienfeier anlässlich des 60sten Geburtstags des Hoteliers und Witwers Ottokar Wagenheber, mit der die Themen der ausgewählten Opernarien verbunden werden konnten.
Alle Solisten, Eva-Maria Wagner, Stephanie Margarethe Richter, Hannah Elisabeth Seidl, Tanja Fleischanderl, Kevin Garnett und Boris Coppieters beeindruckten durch Intonationssicherheit, Lockerheit besonders in hohen Tonlagen und darstellerische Spielfreude. Die Besonderheiten des Stimmcharakters blieben im Zuge der intensiven Stimmbildung erhalten, etwa die obertonreiche Stimme Tanja Fleischanderls oder der samtweiche Tenorklang Kevin Garnetts. Einige virtuose Arien wurden von Tanja Fleischanderl und Hannah Seidl mit großer Sicherheit bewältigt. Die Mitglieder des Tutti-Ensembles kamen ebenfalls zur Geltung, vor allem durch das Darstellende Spiel. Die Inszenierung durch die erfahrene litauische Regisseurin Jurate Vansk glänzte mit einfallsreichen Aktionen, die die Darsteller mit großem Vergnügen ausführten und durch ihr Spiel das Publikum in Bann zogen. Besondere Verdienste für das Gelingen dieser Opernwerkstatt erwarb sich der aus der Ukraine stammende Pianist Stanislav Rosenberg. Nicht nur die Begleitung der Darsteller, sondern auch die effektvolle musikalische Gestaltung sowie die Gesamtleitung meisterte er souverän vom Klavier aus. Der Erfolg dieser Opernwerkstatt ist zum wiederholten Mal der Beweis dafür, dass es richtig und verdienstvoll ist, Laiensängern Erfahrungen mit der Opernliteratur und der szenischen Darstellung zu vermitteln – begeisterter Applaus des Freyunger Publikums.