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Durch die Augen eines Teilnehmers

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Über die Musik-Ferienwochen in Marktoberdorf und Hammelburg
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Montag um 9 Uhr am Münchner Hauptbahnhof: Wir stehen mit diversen Instrumenten am Gleis und warten auf den Zug. Alle sind aufgeregt und voller Vorfreude; die einen, weil sie von diversen Teilnahmen an den Musikferienwochen schon wissen, was für eine großartige Woche auf sie zukommt, die anderen, weil sie von Erzählungen davon gehört haben oder Lust auf eine neue Erfahrung haben.

Endlich angekommen, finden wir uns das erste Mal alle zusammen ein und werden von Cornelia Glassl, der Organisatorin der beiden Musikferienwochen des Tonkünstlerverbandes Augsburg-Schwaben e.V. begrüßt und die Dozenten, die uns während der Woche in unseren Kammermusikgruppen betreuen werden, stellen sich uns vor. In diesem Jahr sind wir knapp 50 junge Instrumenta­list*innen (Streicher, Bläser und Pianisten) und werden in Hammelburg von Christine Christianus (Violine), Prof. Mario de Secondi (Cello), Prof. Angelika Merkle (Klavier), Aniko Drabon (Klavier), Peter Ternay (Horn) und Johanna Nagy (Tanz und Percussion) und Jürgen Rettenmaier (Chor, Orchester und Liedklasse) betreut.

Es geht direkt los und wir treffen uns bei den jeweiligen Dozenten in unseren Kammermusikgruppen. Es gibt ganz verschiedene Kammermusikgruppen, von  Streichquartett und Klaviertrio über die Liedklasse bis zum Bläserensemble oder Klaviermusik für mehr als zwei Hände.

Für Freizeit ist ebenfalls gesorgt, schon am ersten Tag gibt es einen Kennenlernabend, und auch sonst verschaffen uns die Betreuer ein abwechslungsreiches Programm. Das ist auch das Konzept der Musikferienwoche: dass wir nicht wie bei Meisterkursen die meiste Zeit alleine üben, sondern die Musik immer im Miteinander erleben und daneben noch genug Freizeit haben, sodass bei den Musikferienwochen gute Freundschaften entstehen, die auch bestehen bleiben.

Ab dem zweiten Tag läuft der Stundenplan bis zum vorletzten Tag in der gleichen Reihenfolge ab: Nach dem Frühstück beginnen wir gemeinsam den Tag im Chor, bei dem die anfangs müden Gesichter nach dem Aufwärmen und dem gemeinsamen Singen schon gar nicht mehr müde aussehen. Danach finden vormittags drei Stunden in den Kammermusikgruppen statt. Wenn wir mal eine Freistunde haben, gibt es auch weitere Angebote wie Tanzen oder Percussion. Nach dem Mittagessen treffen wir uns für das Freizeitprogramm, bei dem wir zum Beispiel Eis essen oder ins Schwimmbad gehen. Danach werden von den Dozenten täglich Workshops angeboten zu Themen wie Komposition, Bodypercussion oder Lampenfieber vor Auftritten, bevor nachmittags nochmals drei Unterrichtsstunden in Kammermusikgruppen stattfinden, die alle so verschieden sind und von den Dozenten so interessant gestaltet werden, dass uns nie langweilig wird und wir uns immer auf unsere Stunden freuen.

Nach dem Abendessen treffen wir uns im Orchester und anschließend gibt es jeden Abend unterschiedliche Angebote wie z.B. Tanzkurse oder das Dozentenkonzert, bei dem diese zeigen, was mit Musik alles möglich ist und uns jedes Mal sehr faszinieren mit ihren Künsten an ihren Instrumenten.

Je weiter die Woche dann voranschreitet (was viel zu schnell geht), des­to näher rücken auch die Abschlusskonzerte. Es werden zwei berauschende Konzerte mit vielen lustigen, interessanten und wunderschönen Auftritten, die uns selbst voneinander begeistern, weil wir manche Ensembles nun zum ersten Mal spielen hören.

Das Besondere für mich an den Musikferienwochen ist das großartige und vielfältige Angebot sowie vor allem die unglaublich harmonischen Bekanntschaften und Freundschaften, die dort entstehen: Es entsteht eine besondere Gemeinschaft aus jungen Menschen, die alle die gleichen Interessen teilen.

Eine weitere großartige Sache an den Musikferienwochen ist, dass jeder, der ein Instrument spielt, hier mitmachen kann und keinen enorm hohen Leistungsstandard braucht, es gleichzeitig aber für diejenigen, die ihr Instrument ziemlich gut beherrschen, nie unterfordernd ist.

Deshalb freue ich mich auf wenige Sachen im Jahr jedes Mal so sehr wie auf die Musikferienwochen und es ist eine großartige Erfahrung für jede junge Person ab 11 Jahren, weil man die großartigen Momente und Erlebnisse, die man dort mitnimmt, immer in Erinnerung behält.

Konstantin Egensperger (Teilnehmer der Musikferienwoche Hammelburg, 17 Jahre)

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