Wenn ein lieber Freund in die Jahre kommt, dann kann er auf einen langen Lebensweg zurückblicken. Das ist eine Binsenweisheit. Heißt er jedoch Alexander L. Suder, werden sich seine Freunde und Mitstreiter an viele Jahre der gemeinsamen Wegstrecke mit großer Hochachtung und Verehrung erinnern.
Wie soll man das Wesen des Jubilars in Worte fassen? Ein verhängnisvoller Versuch der Beschreibung könnte lauten: hartnäckig, vorausschauend, zielstrebig und zielsicher, willensstark, kompetent, ein Energiebündel von hoher fachlicher Kompetenz, sympathisch und humorvoll ... So hatte er seit 1969 als Mitglied im Vorstand des Münchner Tonkünstlerverbandes stets das Ohr am Puls der Zeit und einen nicht zu unterschätzenden heißen Draht zum bayerischen Landtag. Ihm war bewusst: Nur mit Hilfe einflussreicher Mitstreiter und mit klugem Taktieren war eine nachhaltige Förderung des Musiklebens in Bayern zu ermöglichen.
Die „Aktionsgemeinschaft Musik in Bayern“, die er mit Fritz Büchtger 1971 ins Leben rief, führte, wie Suder 1996 bemerkte, in 25 Jahren zu einer erstaunlichen Entwicklung „durch den unbeirrbaren Willen zum Zusammenhalt und zur unverbrüchlichen Solidarität zwischen Laien- und Berufsmusikern“. Im Jahr 1977 erfolgte die Gründung des Bayerischen Musikrates als Zusammenschluss von musikalischen Berufs- und Laienverbänden, dessen Präsident er von Beginn an bis 1997 war. Dieser Musikplan, mit Unterstützung einiger der Musik zugetanen Abgeordneter des Bayerischen Landtags geschaffen, wurde wegweisend für die Musikpflege auch in anderen Bundesländern. Die Gründung der vier auf den ganzen Freistaat verteilten Bayerischen Musikakademien soll hierbei nicht unerwähnt bleiben.
Als eine singuläre Großtat muss die Initiierung der Buchreihe „Komponisten in Bayern – Dokumente musikalischen Schaffens in Bayern“ gesehen werden, die Porträts bedeutender Musiker und Musikerinnen Bayerns nachhaltig mitgestaltet haben. 50 Textbände konnten von Alexander L. Suder als Herausgeber veröffentlich werden. Sie tragen seine prägende Handschrift und sind in der Musikszene Deutschlands einzigartig. Bundesverdienstkreuz erster Klasse, Bayerischer Verdienstorden, Otto-Jochum- und Carl-Orff-Medaille sind Zeichen der Anerkennung für die immense Arbeitsleistung von Alexander L. Suder. Das Musikleben in Bayern floriert dank der soliden Grundlagen, die Suder vorgegeben hat. Und die „Joseph-Suder-Gesellschaft“ führt jetzt die Arbeit um die Verbreitung des kompositorischen Schaffens von A. Suders Vater weiter.
Dem Jubilar gelten die herzlichsten Glückwünsche zu einem erfüllten Lebenswerk. Möge ihm, zusammen mit seiner Gattin Ilse Suder, eine behütete Zukunft geschenkt werden.