In einem Nachruf der Hochschule heißt es unter anderem: Sie wurde 1932 in Hannover geboren und begann im Alter von fünf Jahren Klavier zu spielen. Nach den schwierigen Kriegsjahren studierte sie bei Bernhard Ebert und schloss ihr Studium im März 1955 mit der Staatlichen Musiklehrerprüfung ab. Durch weitere Studien und Meisterkurse wurde sie von Andor Foldes und Wilhelm Kempff sehr geprägt.
Christa-Maria Hartmann heiratete 1957 den Tonmeister Heinz Wildhagen, aus dieser Ehe eine Tochter hervorging. Nach sieben Jahren als Lehrkraft, wurde sie 1974 zur Professorin ernannt und blieb der HMTMH nach der Pensionierung 1997 bis September 2000 treu.
Prof. Bernd Goetzke schilderte seine langjährige, sympathische Kollegin, als eine Person, an die er nie ohne ein Lächeln zurückdenke. Sie gehörte zu den immer-präsenten und unverzichtbaren Persönlichkeiten an der Hochschule. „Ihre professionelle Leidenschaft, ihr blitzender Humor, die entwaffnende Klarheit ihrer Gedanken bleiben als einige Wesensmerkmale in Erinnerung ...“ Bis zuletzt spielte sie täglich Klavier, übte das erste Präludium aus dem Wohltemperierten Klavier jeden Tag in einer anderen Tonart, war sehr gut informiert über die Welt außerhalb ihrer Residenz und hatte ‚von früher‘ nichts vergessen, so Prof. Goetzke.
Jelena Dimovska lernte Frau Hartmann während ihres Studium 1988 kennen und legte bei ihr als Mitglied der Konzertprüfungskommision 1992 ihr Examen ab.
Aus dem Konzert-Archiv ist zu erfahren, dass Hartmann 1983 und 1992 mit Erdmuthe Böhr (Flöte) Werke als deutsche Musik der Gegenwart von Walter Gieseking und Alfred Koerppen spielte.
Prof. Koerppen aus Hannover ließ uns mitteilen: Die Aufführungen Koerppen’scher Werke durch die von ihm außerordentlich geschätzte Frau Prof. Hartmann gehörten zum Besten, was er sich als Komponist hätte vorstellen können.
Anfang der 1980er-Jahre war Lutz Krajenski einer ihrer HMTMH-Studenten im Studiengang Popularmusik. Der heutige Pianist, Arrangeur, Produzent, Komponist und Dozent, auch international tätig, hatte immer Kontakt zu ihr. „Als ich vor Monaten Frau Prof. Hartmann in der Seniorenresidenz besuchte, war ich begeistert, zu hören, dass sie immer noch Konzerte in der Residenz gab.“ Und völlig überwältigt war er, dass sie ihm detailliert Geschichten aus den Unterrichtstagen vor über 30 Jahren erzählen konnte. „Als wären all die Jahrzehnte gar nichts gewesen, sprühte sie wie immer vor Ideen und Musikalität.“
Frau Prof. Hartmann gab Lutz Krajenski eine fundierte klassische Ausbildung, förderte immer seine Affinität zum Jazz. „Wo sie seinerzeit die Art Tatum- und Chick Corea-Transkriptionen auftat, die ich verschlang, weiß ich bis heute nicht,“ schreibt er. Eben dieser Spirit, auch beim Jazzspielen auf eine hervorragende Technik und Haltung zu achten, gibt Krajenski heute seinen Studenten weiter.