Die Musikerin, Kinesiologin BK-DGAK und Heilpraktikerin (Psychotherapie) kannte genau die Probleme, die Lehrkräfte, Musiker, Ausbilder oder Chorleiter bei ihren Schülerinnen und Schülern erkennen aber auch die Lösungen. Fehlende Aufmerksamkeit, Koordinations- oder Konzentrationsprobleme, Sinneswahrnehmung, falsche Atmung sind nur einige der häufigsten Einschränkungen. In einem 6 stündigen Seminar nahm Frau Vornhusen die Kursteilnehmenden mit auf eine kurzweilige Reise durch alle Sinne.
Im Kurs wurde schnell deutlich, was die Kinesiologie mit dem Instrumental- oder Gesangsunterricht verbindet. Die entsprechenden Übungen starten einen Prozess, der motorische oder musikalische Probleme in wenigen Minuten verbessert. Denn die kognitiven Anforderungen, die gleichzeitig und vielfältig im Unterricht eingesetzt werden müssen, stehen im Fokus. Atmung, Rhythmus oder Fingersätze. Doch oft werden Grenzen erreicht, da der Körper als Solches außer Acht bleibt.
Kinder, Jugendliche und Erwachsene wollen lernen, weisen aber Blockaden auf, bedingt durch Stress, psychischen Druck oder physische Eingeschränktheit. Die Kinesiologie setzt genau hier an. Durch die PACE-Methode lernten die Kursteilnehmenden wie verschiedene Impulse gesetzt werden können. Frau Vornhusen gab Beispiele von Blockaden aus ihrer Praxis und welche einfachen Übungen sie aus der Kinesiologie angewendet hat. Das Resultat war ein Erfolg beim erneuten Erarbeiten des zuvor problematischen Werkes.
Ein weiterer Schritt war das tatsächliche Ankommen der Schülerinnen und Schüler, um dem Unterricht folgen zu können. Durch die Veränderung in der Gesellschaft der letzten Jahre wurden Kinder wie Erwachsene extrem gefordert, aber nicht gefördert. Bewegungsmangel, Verhaltensauffälligkeiten und eingeschränkte Motorik zeigen sich vermehrt. Mit einer einfachen Übung zeigte die Seminarleiterin einen neuen Weg, den Unterricht entspannter und gelassener anzugehen und durch neue Impulse erfolgreicher zu gestalten.
Was kann ich tun, wenn meine Schülerin den kleinen Finger am Klavier nicht setzen kann? Wie kann es sein, dass es meinem Schüler immer schwindelig wird wenn er Noten liest? Warum ist es problematisch die Fingersätze zu überkreuzen?
Themen waren: Die Dominanz von Auge, Ohr, Hand, Fuß und Gehirn, Die Sinne – Bedeutung, Einsatz und Training, die Körperhaltung und vieles mehr. Bei all diesen und noch mehreren Faktoren kann es zu Blockaden kommen, die ein Unterrichten erschweren oder zu keinem dauerhaften Erfolg führen. Massieren von Gehirnpunkten, Kreuzbewegungen und Hook-ups wurden erarbeitet und ihre Vorteile erläutert. Auch wie sich diese bei den Übenden auswirken. Einfache Ballübungen brachten Gleichklang, Koordinationsübungen brachten Gleichgewicht und innere Ruhe.
Auch das Ohr war eines der Themen. Sei es das Hören an sich oder auch Wahrnehmung, Lautstärke, Schwerhörigkeit und Gleichgewicht. Gibt es Probleme beim Hörenden, kann dies ein Hindernis für Aufnahme verschiedener Töne sein, zu Verständnisproblemen führen oder ein Grund für Blockaden sein. Sehr spannend war das Zeichnen der liegenden Acht. Dabei wurde die dominante Gehirnhälfte erkannt oder ob der Mensch mehr visuell oder verbal veranlagt ist, aber auch Krankheiten und Blockaden können über die eigens gezeichnete liegende Acht erkannt werden.
Alles in allem ein wunderbarer Kurs für alle, die ihrem Unterricht entspannter entgegensehen und neue Erkenntnisse gewinnen wollen. Ein Must have für alle, die Musik leben, lieben und dies mit Herzblut weitervermitteln möchten und unsere Kultur sei es im Gesang, Orchester oder Instrumentalunterricht für die Zukunft fester etablieren wollen. Denn Musik unterrichten ist das eine, den Mensch dabei in seiner ganzen Einheit mitzunehmen, zu fördern und ihm ein dauerhaftes Instrument an die Hand zu geben, das er so liebt wie wir selbst, sollte unser Aller Ziel sein.