Viel Neues beim Tonkünstlerverband Bayern: Die Delegiertenversammlung freute sich bei ihrer Sitzung am 1. April über eine massive Aufstockung des Förderbetrages seitens der Staatsregierung um 180.000 Euro im Doppelhaushalt 2017/18, einen Mitgliederzuwachs um 25 Prozent, die Konsolidierung der Verbandsarbeit in vielerlei Hinsicht – und hatte gleichzeitig die Aufgabe, eine Satzungsänderung vorzunehmen und die Wahl eines neuen Vorstandes durchzuführen.
Nach acht Jahren erfolgreicher Verbandsarbeit stellte sich der erste Vorsitzende Franzpeter Messmer nicht mehr zur Wahl. Im persönlichen Rückblick gab er eine kurze Zusammenfassung der Schwerpunkte seiner Arbeit: Profilerweiterung in Richtung elementare Musik, Jazz und Popmusik, Weiterentwicklung der Publikationsreihen, das neue Qualitätszertifikat zur Vergleichbarkeit von Musikschulen und Freiberuflern, Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit und die Neuaufstellung der inneren Verbandsorganisation vor allem im IT-Bereich.
Messmer betonte, dass aufgrund der Erhöhung der Fördersumme für private Musikinstitute und Freiberufler die Höhe je Antragsteller nach wie vor in relevanter Höhe gewährleistet werden kann, obwohl sich die Anzahl der Geförderten um fast 50 Prozent erhöht hat.
Voraussetzung ist die Erlangung eines sogenannten „Qualitätszertifikates“. Nicht zuletzt durch den permanenten Einsatz des Tonkünstlerverbandes Bayern wurde die Notwendigkeit eines Ausbaus von flächendeckendem Musikunterricht in Bayern im Bayerischen Landtag thematisiert und führte zu einer Erhöhung der Fördersumme von 30.000 auf 680.000 Euro während der vergangenen acht Jahre. Die Berichte aus den einzelnen Fachausschüssen waren ebenfalls geprägt vom Trend der positiven Entwicklungen. Der „Ausschuss Freie Musikpädagogen“ verwies auf seinen großen Einsatz und den hohen Beratungsbedarf bei der Absicherung und Vertragssicherung der freien Musikpädagogen. Im „Ausschuss Fortbildung“ konnte eine erhebliche Steigerung der Teilnahme von TKVB-Mitgliedern und eine Förderung von 64 Fortbildungsveranstaltungen im Jahre 2016 festgestellt werden und der neue „Ausschuss Pop“ berichtete von einem vielversprechenden Start in dieses Thema als wichtiges Zeichen der Zeit. Unbestritten positiv auch die kontinuierliche Steigerung der Mitgliederzahlen mit 93 Neumitgliedern im vergangenen Jahr parallel zur Erhöhung der Förderung, die offensichtlich bereits jetzt erste Ergebnisse zeigt. Gerade beim hohen Betreuungsaufwand der Musikpädagogen, einem wesentlichen Teil der täglichen Arbeit der Geschäftsstelle, wird mehr und mehr deutlich, welch wertvolle Unterstützung der Tonkünstlerverband im Rahmen des Berufsverbandes leistet – und das bei einem erstaunlich niedrigen Mitgliedsbeitrag. Erstmals diskutierten die 14 regionalen Verbände des TKVB auch über ein gemeinsames Leitbild, das vor allem in der Außenwirkung die Arbeit des Verbandes mit schnellen, griffigen Informationen zukünftig auf einen gemeinsamen Nenner bringen soll.
Ebenfalls im Fokus: Die Buchreihe „Komponisten in Bayern“, die für 2017 die beiden Komponisten Peter Michael Hamel und Wilhelm Killmayer vorsieht, die Arbeit zur Vorbereitung des „Tonkünstlerfestes“ zur 100-Jahr-Feier des Freistaats Bayern, eine weitere Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit und das kontinuierliche Bemühen um die Verbesserung von Status und finanzieller Situation der Lehrbeauftragten.
Nach eingehender Aussprache wurden darüber hinaus verschiedene Satzungsänderungen beschlossen.
Einstimmig gewählt wurde ein personell stark veränderter neuer Vorstand:
- Neuer 1. Vorsitzender: Professor Ulrich Nicolai, Dirigent und Professor an der Hochschule für Musik und Theater München
- 1. Stellvertreter: Prof. Barbara Metzger (für Steffen Zeller)
- 2. Stellvertreter: Prof. Michaela Pühn (wie zuvor)
- 3. Schatzmeister: Philip Braunschweig (für Dr. Wolfram Göbel)
- 4. Schriftführer: Prof. Eckhart Hermann (für Matthias von Pollak)
Den Dank an ihren langjährigen Vorsitzenden Dr. Franzpeter Messmer drückten die Delegierten durch die Ernennung von Dr. Messmer zum Ehrenvorsitzenden aus, ehe eine inhaltsreiche Tagung mit Informationen aus dem Dachverband zu Ende ging.