Eine besondere Ehre wurde dem Riedenburger Komponisten Franz Hummel zuteil: Der Tonkünstlerverband Bayern e.V. gab im Rahmen seiner Reihe „Komponisten in Bay- ern“ mit Band 57 eine Monographie heraus, in der Hummels Werdegang, eine Übersicht über seine Werke und eine Würdigung seiner Bedeutung im musikalischen Schaffen der Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts dargestellt werden.
Verantwortliche sind Franzpeter Messmer, Musikwissenschaftler, Vorsitzender des Tonkünstlerverbandes und seit 2008 Herausgeber von „Komponisten in Bayern“; Theo Geißler, unter anderem Herausgeber der Zeitschrift „Oper & Tanz“ und Mitherausgeber von „Politik und Kultur“, Andreas Kolb, Musikpädagoge und Journalist, sowie die Musik- und Theaterwissenschaftlerin Helga-Maria Palm-Beulich.
„Er war ein Wunderkind. Richard Strauss und Elly Neu förderten ihn. Schon im Alter von sieben Jahren gab er sein erstes Konzert mit einer Beethoven-Sonate und eigenen Kompositionen, mit 14 absolvierte er seine erste Deutschlandtournee. Doch nach seiner 60. Schallplatteneinspielung beendete er 1975 die internationale Pianistenkarriere, um sich ganz seinem kompositorischen Schaffen widmen“, heißt es in den Informationen zum Buch, und weiter: „In den achtziger und neunziger Jahren waren Uraufführungen seiner Opern oft mit Skandalen verbunden und erregten stets deutschlandweites Aufsehen. Einem internationalen Millionenpublikum wurde er durch sein Musical Ludwig II bekannt.“
Was sagt Franz Hummel zu der ihm zuteil gewordenen Würdigung? „Besonders würdig fühle ich mich zwar nicht, aber ich kann nicht verhehlen, dass das Buch sehr gut gemacht ist.“
Wie fühlt man sich, wenn einem auf diese Weise vielleicht einmal so richtig klar wird, wie viel man in seinem Leben eigentlich schon zustande gebracht hat?
„Es ist wie in einem Zimmer, das man jahrelang nicht aufgeräumt hat: Wenn einen plötzlich jemand darauf aufmerksam macht, mag man gar nicht glauben, wie viel Müll sich anhäufen kann. Noch lebe ich ja in der Hoffnung, dass sich der Müll drastisch vermehrt,“ antwortet Franz Hummel in seiner typisch ironischen Haltung.
In welche Richtung bewegen sich denn seine nächsten Pläne? „Ich sehe ein Straßenschild vor mir, auf dem steht: ‚alle Richtungen‘. Noch bin ich in meiner dritten Pubertät und hoffe, dass mich möglichst lange nichts einschränkt.“
(Mittelbay
rische Zeitung, 4.2.2015)