Das Braunschweiger Klavierpodium, ein Klavierseminar des DTKV Landesverbandes Niedersachseen, fand Mitte November 2012 in der Klavierfabrik Grotrian-Steinweg statt.
Das Braunschweiger Klavierpodium, ein Klavierseminar des DTKV Landesverbandes Niedersachseen, fand Mitte November 2012 in der Klavierfabrik Grotrian-Steinweg statt.
Ein hoher Anspruch, den die Dozentin des Seminars Elfi Renetzeder, Autorin der siebenbändigen Klavierschule Tastenmini, Lektorin und Herausgeberin im Verlag Pianodidact, da erhob. Seine Erfüllung sei dann am besten gewahrt, wenn das grundlegende Unterrichtskonzept gleich zu Beginn den neuronalen Voraussetzungen des Lernens entspräche. Die vielfältigen Vorgänge im Gehirn sind dabei äußerst komplex und auch immer noch nicht annähernd vollständig geklärt. Andererseits herrscht mittlerweile in vielen Teilaspekten der Gehirnforschung Übereinstimmung in der Fachwelt, was Frau Renetzeder innerhalb prägnanter Verweise auf die Neurologie umriss.
Frau Renetzeder übertrug diese in „Fünf goldene Regeln“, die Altbekanntes und Neues für den Klavierunterricht zusammenfassen. Anfangsunterricht in der Unterstufe ist der Ausgangspunkt für lebenslange Freude am Klavierspiel. Dazu muss ein strukturiertes Konzept Schritt für Schritt gehirnfreundlich verfolgt werden. Nur so entsteht vollständiges Verstehen der elementaren Theorie als verlässliche Basis, auf der die weitere Entwicklung aufbauen kann.
Strukturiertes Vorgehen, das auf klare Unterrichtsziele orientiert ist, ist ihr dabei genauso wichtig wie musikalische Fantasie und emotionales Engagement. Ihr Credo „keine Kognition ohne Emotion“ demonstrierte Frau Renetzeder in einer Unterrichtsprobe mit Schulanfängerinnen der Klavierklasse Friederike Leithner, der Organisatorin des Klavierpodiums. Die zwei ihr unbekannten siebenjährigen Mädchen machte sie in eindrucksvoller Weise mit dem Lied „Himmel und Erde müssen vergehen“ vertraut.
Eine bunte Tontreppe aus Holzklötzen veranschaulichte die Tonhöhen, die dann leicht auf das Klavier übertragen werden konnten. Kreisende Tanzbewegungen und ein Steinchenspiel lockerten die Kinder auf und steigerten die Lernbereitschaft. Bei der Übertragung auf das Klavier entdeckten die Kinder eine Sequenz in dem Lied, die dann gleich als kleine technische Übung genutzt wurde. Die Vielfalt der kreativen Lernansätze beeindruckte die Seminarteilnehmer in ihrer Effektivität und überzeugte zu spontaner Zustimmung zur Methode.
Wie solide Technik von Anfang an vermittelt werden kann, war der dritte Schwerpunkt der erfahrenen Praktikerin, als die sich Frau Renetzeder ausgewiesen hat. Gern glaubte man ihr, wie nützlich die vielen Tipps und Tricks, die sie dafür parat hatte, für eine gute Technik sind. Spaß machen sie den Kindern außerdem. Man darf gespannt sein auf die angekündigte Veröffentlichung der demonstrierten Möglichkeiten und Hilfsmittel.