Bei einem Gespräch im Bayerischen Landtag am 15. April 2015 mit der stellvertretenden Vorsitzenden, Sprecherin für Frauen und Gleichstellung, Hochschule, Netzpolitik und Datenschutz der Faktion Bündnis 90/ Die Grünen Verena Osygan und dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden, parlamentarischen Geschäftsführer und bildungspolitischen Sprecher Thomas Gehring informierte der 1. Vorsitzende des Tonkünstlerverbandes Bayern, Dr. Franzpeter Messmer, über die Resolution und das Paper zum Ganztag seines Verbandes.
Bündnis 90/Die Grünen unterstützen wichtige Ziele des Tonkünstlerverbandes. So treten sie auch dafür ein, dass Angebote im Ganztagsunterricht nicht nur in ausreichender Quantität sondern vor allem auch in hoher pädagogischer Qualität zur Verfügung gestellt werden müssen. Eine wichtige Chance des Ganztagsunterrichts ist, dass alle Kinder, auch aus bildungsferneren Familien, die Möglichkeit erhalten, ein Instrument zu lernen oder in einem Chor zu singen.
Die Grünen unterstützen die Forderung des Tonkünstlerverbandes, dass im Ganztagsunterricht in den Bereichen Sport, Musik, Tanz, Kunst individuelle Interessen und Begabungen gefördert werden müssen, dass also zum Beispiel für musikalisch Interessierte Zeitfenster zum Üben ihres Instruments und für Unterricht geöffnet werden. Dazu muss auch die Infrastruktur zum Üben und Unterrichten an den Schulen geschaffen werden. So sind Räume, zum Teil mit Instrumenten wie Klavier oder Schlagzeug, notwendig.
Bündnis 90/Die Grünen und der Tonkünstlerverband waren sich einig, dass heute Schüler vielen neue Anforderungen, insbesondere im Bereich der Informationstechnologie, gegenüber stehen. Doch sie sehen auch die Gefahr, dass die musischen Fächer, die für den Erhalt der Kreativität wichtig sind, zu kurz kommen. Sie treten dafür ein, dass im Rahmen des neu geplanten „Lehrplanes plus“ an Gymnasien musische Fächer vermehrt in den fächerübergreifenden, kompetenzorientierten Unterricht einbezogen werden. Insbesondere die Musik mit ihren zahlreichen Querverbindungen zu anderen Gebieten wie Sprache, Rhetorik, Dichtung, dramatischer Literatur, Tanz, Geschichte, Mathematik, Physik bietet sich hier an. Thomas Gehring sieht die Möglichkeit, Musik in sozialen Projekte einzusetzen; denn das gemeinsame Musizieren hat eine große Bedeutung, um soziales Miteinander zu erlernen, zum Beispiel Aggressionen abzubauen, gemeinsames Handeln und zielgerichtetes Arbeiten zu erlernen und das Erlebnis eines gemeinsam erreichten Erfolges etwa bei einem Schulkonzert zu erfahren. Musik kann in besonderem Maß, da sie eine universale Sprache ist, einen Beitrag zur Integration junger Menschen und zum gegenseitigen Verständnis verschiedener kultureller Prägungen leisten. Der Tonkünstlerverband und seine Mitglieder sind gefordert, Konzepte für soziale Projekte zu entwickeln.