Veranstaltet vom Tonkünstlerverband Schwaben fand in der Leonhardskapelle der Fuggerei in Augsburg ein außergewöhnliches Konzert statt: „PlingPlong – Musik für Lochbandspieluhr und Gitarre“. Aufgeführt wurden Werke von Joachim F. W. Schneider und Fernando Sor, musiziert vom Komponisten Schneider selbst und dem Gitarristen Stefan Barcsay.
„PlingPlong“, Musik mit Spieluhren, wurde geschrieben für Stefan Barcsays CD „Children’s Corner“ und stand am Anfang des Konzerts. Schmeichelnd, Erinnerung heischend und verträumt erklang die Spieluhr im Kontrast zur tief und düster tönenden Gitarre. „PlingPlong“ war auch das Referenzstück der Klasse 3b der Bärenkeller- Grundschule Augsburg. Nachdem Stefan Barcsay und Joachim Schneider den Kindern das Stück vorgestellt hatten, erarbeiteten die Drittklässler in den darauffolgenden Wochen unter Anleitung von Ute Legner von MEHR MUSIK! ihre eigene Komposition: „Hinter den Türen“ für Schüsselgitarre, Zupfbecher und Lochbandspieluhr. Es wurde gezupft, mit Bechern auf den Boden geschlagen, gesummt, und immer wieder erklang die Spieluhr. Hochkonzentriert und authentisch erzählten so elf Kinder ihre eigene Geschichte. Nun waren wieder die Großen an der Reihe mit „PlingPlongPingPong“ für Lochbandspieluhr und Pendelspiel, dem „Goldberg-Walzer“ für Spieluhr und der „Fuga ma non troppo“ für Spieluhr und Pendelspiel. Besonders Schneiders Stücke mit Pendelspiel beeindruckten die Großen wie die Kleinen sehr. Es herrschte atemlose Stille, und man hörte nur die Begleitmusik der Spieluhr. Dazwischen gab es immer wieder Miniaturen von Fernando Sor für Gitarre zu hören, und den Abschluss des Konzerts bildete das Duo für Spieluhr und Gitarre „Overkill“ mit ungewöhnlichem Handling der Gitarre. Es wurde geklopft, gerissen und geschlagen; zudem erklangen Rainmaker, Klangschalen und in Schüsseln geschütteter Reis. Den Schluss begleiteten die Kinder mit einem Hurra, als der Komponist Joachim Schneider den Deckel der Spieluhr zuschlug.