„Kleine Percussion-Instrumente sind keine Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für Sänger und Bläser, die gerade nichts zu tun haben, sondern vollwertige Instrumente, die beherrscht werden wollen.“
Einen Einblick in diese Kunst gab am vergangenen Sonntag José Cortijo. Er ist Professor für Perkussionsinstrumente an der Hochschule für Musik in Mannheim. Er folgte gerne der Einladung der Ginsheimer Musikschule Maier im Rahmen der großen Serie „Musikbildung an der Mainspitze“, die in diesem Monat das Thema „Schlagzeug und Percussion“ im Blickpunkt hatte.
Die Workshopteilnehmerinnen und -teilnehmer kamen überwiegend aus der Mainspitze, einige nahmen aber auch lange Anfahrtswege in Kauf, um dem Workshop mit dem national und international renommierten Perkussionsprofessor beizuwohnen. Mit viel Charme, Witz und Begeisterung gelang es ihm, eine ausgelassene Stimmung unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu verbreiten, gleichzeitig erläuterte er kompetent die komplexe Handhabung der Instrumente.
Nach dem Erlernen der grundlegenden Rhythmen erlebten die Workshopteilnehmerinnen und -teilnehmer dann immer wieder den Klang und Sound im Zusammenspiel mit hochwertigen Groove- und Songbeispielen. „Ganz schön anstrengend“, signalisierten die angehenden Small-Percussionisten, deren volle Konzentration gefordert war.
In den Pausen erzählte José Cortijo dann von seinen internationalen Projekten. Zum Beispiel von einem ihn prägenden Erlebnis bei einem großen Konzert, bei dem sich nach dem Motto höher, schneller, lauter die angesagten Schlagzeuger der Szene ausgetobt hatten. Danach betrat er – lediglich mit seiner Triangel ausgerüstet – die Bühne, um die große Kunst mit dem ganz kleinen Percussioninstrument zu präsentieren. Das Publikum tobte. Ein verschmitztes Lächeln huschte dabei über sein Gesicht. Ohne Frage – die Mainspitze hatte einen Profi mit Weltklasseformat zu Gast, der die große Kunst mit den so kleinen Instrumenten eindrucksvoll demonstrierte.