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Zur Landesdelegiertenversammlung des DTKV Nordrhein-Westfalen 2017
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Am Samstag, den 11. Februar, fand die diesjährige Landesdelegiertenversammlung des DTKV Nordrhein-Westfalen in Duisburg statt. Auf der reichhaltigen Tagesordnung standen zahlreiche bedeutsame wie interessante Themen.

Die Vorsitzende Cornelia Sokoll erläuterte in ihrem Jahresbericht die Aufgaben und Zielsetzungen des DTKV in seiner Arbeit im Landesmusikrat und den politischen Gesprächen. So wird zum Beispiel weiterhin daran gearbeitet, dass der DTKV als gleichberechtigter Kooperationspartner in der Rahmenvereinbarung zwischen öffentlichen Schulen und Landesmusikrat explizit genannt wird, damit auch Privatmusiklehrer landesweit einen erleichterten Zugang zu Angeboten des offenen Ganztags bekommen können. Es folgten weitere Berichte über politische Gespräche auf Landesebene, Austausch mit dem DTKV-Bundesverband und über die Blitzumfrage zu Beschäftigungsverhältnissen, die sehr rege angenommen wurde. Hierzu mehr in der kommenden nmz-Ausgabe. Georg Kugler, 1. stellvertretender Vorsitzender, sprach zu den Ergebnissen der Honorarumfrage (siehe weiteren Artikel) und dem erfolgreich angelaufenen Volksbegehren
„Abitur nach 13 Jahren – Mehr Zeit für gute Bildung“, welches der DTKV NRW vollumfänglich unterstützt. In den vergangenen fünf Wochen seit Beginn der freien Unterschriftensammlung konnten bereits zahlreiche Unterstützerstimmen gewonnen werden, seit dem 2. Februar liegen die öffentlichen Eintragungslisten in allen 396 Kommunen für 18 Wochen aus. Wenngleich die freie Unterschriftensammlung erst am 4. Januar 2018 endet, warb Georg Kugler nachdrücklich für eine rege und intensive Verbreitung dieses so wichtigen Anliegens, was von der Landesdelegiertenversammlung einstimmig bestätigt wurde.

Der 2. stellvertretende Vorsitzende Johannes Wolff berichtete von ersten Arbeitsergebnissen der neuen Fachgruppe „Modelle freiberuflicher Tätigkeit“. Es wurde ein Brief entworfen, der allen Fraktionsvorsitzenden der im Landtag NRW vor der Wahl am 14. Mai vertretenen Parteien vorgelegt werden wird. Hierbei geht es um Fragen der Wertigkeit kultureller Beschäftigungsverhältnisse an Musikschulen, Musikhochschulen und Universitäten, die derzeit meistens aus Honorarverträgen bestehen und keine angemessene Vergütung bieten.

Johannes Wolff koordiniert zudem die Vertretung des DTKV im Landesausschuss sowie in den Regionalausschüssen von Jugend musiziert. Fragen zur oder Probleme bei der Besetzung der jeweiligen Ausschüsse mit Vertretern des DTKV sollen an Johannes Wolff gerichtet werden.
Der Schatzmeister Rolf Birk erläuterte ausführlich den Jahresabschluss 2016 und den Haushaltsplan 2017. Die finanzielle Lage ist erfreulich. Um regelmäßige Entnahmen aus den Rücklagen in Zukunft vermeiden und gleichzeitig die Geschäftsstelle finanziell besser ausstatten zu können, eventuell auch personell aufzustocken, wird eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrages ab 2018 vorgeschlagen.

Mit breiter Mehrheit entscheidet sich die Landesdelegiertenversammlung für eine Heraufsetzung der Beiträge von derzeit 84 Euro auf 98 Euro jährlich. Nach 14-jähriger Beitragsstabilität ist dies mehr als angemessen. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet, ebenso der Kassenbericht und der Haushaltsplan 2017 einstimmig angenommen.

Immer häufiger klagen an Musikschulen beschäftigte Honorarkräfte gegen Kommunen, weil der Verdacht einer abhängigen Beschäftigung beziehungsweise Scheinselbstständigkeit vorliegt. Die Deutsche Rentenversicherung prüft zudem regelmäßig Musikschulen aus diesem Anlass. Auch im DTKV NRW klagt ein Mitglied aus oben genannten Gründen und wird dabei von Rechtsanwältin Dr. Uta Freudenberg, Fachanwältin für Arbeitsrecht vertreten. Frau Dr. Freudenberg erläuterte detailliert den Stand der Gerichtsverhandlungen und noch anstehenden Verfahren und gab einen Einblick in die unterschiedlichen Arbeitsweisen der verschiedenen Arbeitsgerichte in Nordrhein-Westfalen. Frau Dr. Freudenberg wird auch in Zukunft in solchen oder ähnlich gelagerten Fällen juristischen Beistand leisten.

Der Bezirksverband Düsseldorf/Mettmann wird am 6. Oktober 2018 den im zweijährigen Turnus anstehenden Kongress in der Robert-Schumann-Hochschule zu Düsseldorf veranstalten. Thema wird „Neue Musik“ sein, wie Günther Schulz berichtete. Es besteht bereits ein Organisationsteam und Kontakte zu Komponisten und Dozenten sind geknüpft.

Für die Fachgruppe „Künstlerische Projekte“ sprach Ursula Keusen-Nickel anlässlich des anstehenden 29. Siegburger Kompositionswettbewerbes, über den in der vergangenen nmz-Ausgabe bereits berichtet wurde. Der Einsendeschluss ist der 31. Mai 2017.

Benjamin Ramirez wird die Fachgruppe „Pädagogische Projekte“ neubeleben. Neben künstlerischen, methodischen und didaktischen Fragen sollen auch interdisziplinäre Felder wie Kunst, Schauspiel etcetera erschlossen werden. Interesse an einer Mitarbeit ist ausdrücklich erwünscht. Nach der Wahl der Delegierten für die nächs­te Bundesdelegiertenversammlung in Potsdam am 29. April klang die lange LDV bei Buffet und kurzweiligen Gesprächen aus. Im Anschluss ging es ausführlich um das Volksbegehren zur Wiedereinführung von G9, wovon in einem weiteren Bericht die Rede sein wird.

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