Die Deutsche Mozartgesellschaft veranstaltet vom 18.–21. Oktober 2012 in Augsburg in Zusammenarbeit mit dem Tonkünstlerverband Bayern und den „Europäischen Mozartwegen“ den Hausmusikwettbewerb „Heimspiel“.
Teilnehmen können rein instrumentale Kammermusikensembles vom Trio bis Oktett, die nur aus Amateurmusikern bestehen dürfen. Dabei ist es möglich, dass ein Musiker innerhalb einer Formation verschiedene Instrumente spielt, allerdings müssen zwei Werke in der Hauptbesetzung vorgetragen werden. Die Ensembles müssen sieben Sätze aus insgesamt mindestens zwei Epochen, wenn möglich, einen Satz aus dem 20. Jahrhundert, im Repertoire haben. Möglich sind auch Arrangements klassischer Werke, jedoch nicht aus der Unterhaltungs- oder Volksmusik.
Die Jury bewertet das instrumentale Können, die Lebendigkeit der Darstellung, den unmittelbaren Ausdruck, die Fähigkeit, andere zu bewegen, die Kommunikation untereinander, die Spielfreude, musikalische Wandlungsfähigkeit, den Werkcharakter und das Stilverständnis. Die Juroren sind Experten des Laienmusizierens, unter anderem konnten Dr. Maria Majno, Europäische Mozartwege und El Sistema Italien, Prof. Bernhard Tluck (Tonkünstlerverband Bayern), Jakob Schmid, Mozart-Musizierwoche/DMG, und Prof. Paul Roczek, „Prima la Musica“ (Österreich) gewonnen werden.
Das erstplatzierte Ensemble erhält als Preis einen exklusiven Wochenend-Workshop mit einem Dozenten des Tonkünstlerverbandes Bayern, je nach Ensembleformation zum Beispiel mit Prof. Ingolf Turban, Prof. Wen-Sinn Yang oder Prof. Michaela Pühn. Der 2. Preis ist ein Stipendium für einen öffentlichen Kammermusik-Kurs beziehungsweise für die Mozart-Musizierwoche der Deutschen Mozart-Gesellschaft, der 3. Preis ein Reisekostenzuschuss für die Teilnahme an einem Kammermusik-Kurs. Dem Ensemble mit dem 1. Preis wird ein Komponist ein Werk eigens „auf den Leib“ schreiben, in Besetzung und Schwierigkeitsgrad angepasst. Dazu erteilt die Deutsche Mozart-Gesellschaft in Kooperation mit dem Tonkünstlerverband Bayern einen Kompositionsauftrag.
Der Wettbewerb findet im Rahmen des Deutschen Mozartfestes statt. Im Hausmusikwettbewerb „Heimspiel“ sind Amateure eingeladen, ihr Können zu zeigen, voneinander zu lernen und sich auszutauschen. Der künstlerische Leiter des Deutschen Mozartfestes, Thomas Weitzel, betont: „Dieser Wettbewerb ist ein Plädoyer für das aktive gemeinsame Musizieren jenseits des passiven Musikkonsums. Musik wird hier, ähnlich wie in unserer erfolgreichen Mozart-Musizierwoche, zu einem Medium, das Menschen generationsübergreifend zusammenführt. Für uns hat nicht die Gewinnerplatzierung Priorität, sondern die Freude am gemeinsamen Musizieren und an der Begegnung mit Gleichgesinnten.“ Das 61. Deutsche Mozartfest widmet sich – im 225. Todesjahr Leopold Mozarts – diesem einzigartigen Komponisten und Pädagogen. Seine hochbegabten Kinder Wolfgang und Nannerl zog er früh zu Kammermusikpartnern heran. Er bildete somit die Inspirationsquelle auch für diesen Wettbewerb.
Für den Tonkünstlerverband Bayern ist der Wettbewerb eine wichtige Brücke zwischen Profi- und Laienmusikern. In der Freude am Zusammenspiel zeigen sich die Früchte des jahrelangen Musikunterrichts unter anderem bei den Musikpädagogen des Verbandes. Dass das Preisträger-ensemble dann von einem bedeutenden Künstler und Musikpädagogen einen „Meisterkurs“ erhält und dass ein Komponist für das Ensemble ein Werk schreibt, ist ein wichtiger neuer Impuls, um professionelle Musiker und Amateure miteinander zu verbinden, wie das einst zu Mozarts Zeit allgemein üblich war.