Hinter uns liegt ein heißer Sommer. Wie angenehm war es, beim Besuch einer Kirche in kühle Räume zu kommen. Aber wie das so ist, bald wird es wieder umgekehrt sein. Draußen ist es kalt und die Kirchenbesuchenden werden sich über kalte Kirchen beschweren…
Denkt dabei jemand an die Musikerinnen und Musiker?
Heizt die Kirchen!
Die hohen Energiekosten haben im vergangenen Winter dazu geführt, dass die Kirchen nicht oder kaum mehr geheizt wurden. Dies hatte unangenehme Folgen für die Musikerinnen und Musiker, die Gottesdienste begleiteten oder Konzerte in Kirchen veranstalteten. Regelmäßig finden gerade in der Advents-, Weihnachts- und Passionszeit zahlreiche Konzerte statt, die nicht nur eine große Bereicherung des Kulturlebens der jeweiligen Kommune sind, sondern auch eine wesentliche Existenzgrundlage für viele unserer Mitglieder bilden.
Häufig mussten die Musikerinnen und Musiker im vergangenen Winter aber unter Bedingungen arbeiten, die unzumutbar sind. Nicht selten wurde bei Temperaturen unter oder knapp über dem Gefrierpunkt geprobt und konzertiert. Krankheit und beschädigte Instrumente waren häufig die Folge und führten zu Verdienstausfall. Versicherungen traten unter Hinweis auf die Eigenverantwortung nicht ein: „Sie sind ja selbst schuld, wenn Sie bei 2 Grad spielen“.
Wer protestiert, riskiert, dass sie oder er nicht mehr eingeladen wird.
Wird nicht auch das Publikum durch ungeheizte Kirchen vergrault? Leidet doch auch die musikalische Qualität, wenn bei Temperaturen, um den Gefrierpunkt an gute Intonation nicht mehr zu denken ist.
Den Kirchen ist diese Problematik wohl gar nicht bewusst. Der Tonkünstlerverband Bayern hat deshalb das Gespräch mit Kirchenvertretern gesucht. Wir sind gespannt, ob sich etwas tut.
Alexander Krause, 1. Vorsitzender des DTKV Bayern
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