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Integration und Kooperation der Institutionen

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Der Tonkünstlerverband Hochfranken (Hof) und seine vielfältigen Aktivitäten
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Im Nordosten Bayerns hat der Tonkünstlerverband Hochfranken seinen Sitz. 1952 als „Tonkünstlerverband Hof (Saale) und Umgebung“ gegründet, weist er einige Besonderheiten auf. Hervorstechendstes Merkmal seines heutigen Profils ist sicherlich das große Engagement für die Fortbildung der Jugend, vor allem aber das Bemühen um Kooperationen mit den Institutionen der Musikausbildung, mit anderen Verbänden und über Grenzen hinweg.

Bemerkenswert ist hier schon der Hauptberuf des 1. Vorsitzenden Gottfried Hoffmann. Als Musikschuldirektor der Musikschule der Hofer Symphoniker steht er einer renommierten Musikschule vor, die in Bayern einen ausgezeichneten Ruf genießt, als 2. Vorsitzender des Verbandes Bayerischer Sing- und Musikschulen ist er auch in das Verbandsgeschehen auf höchster Ebene aktiv integriert.

So stellte seine Wahl zum Vorsitzenden des Tonkünstlerverbandes Hochfranken im Jahr 2000 zugleich auch einen programmatischen Aspekt dar, nämlich dem der Integration und Kooperation zwischen den verschiedenen Institutionen. Denn, so Hoffmann, die Zusammenarbeit zum Wohle der Jugend kann das einzige Prinzip in der heutigen, schwierigen Zeit sein, das überhaupt zukunftsträchtig ist.

Und diese Kooperationen lassen sich in Hof sehen. Selbstverständlich werden die zahlreichen Workshops (in manchen Jahren bis zu zehn) sowie die Konzerte der Schüler und der Mitglieder in enger Kooperation mit der Musikschule der Hofer Symphoniker durchgeführt, zum großen Teil auch in deren Räumlichkeiten. Bei den Workshops wird darüber hinaus auch mit dem Sing- und Musikschulwerk Oberfranken oder dem Fränkischen Sängerbund zusammengearbeitet.

Vorteil dieser engen Kooperationen ist, dass die verschiedenen Institutionen des kulturellen Lebens in der Öffentlichkeit mit einer Stimme sprechen und von daher eine wirkungsvolle Gesamtpräsentation haben. Darüber hinaus ist der Verband im Interesse der Förderung der Jugend zugleich auch daran interessiert, internationale Kontakte zu fördern. So veranstaltete er im Jahre 2002 zum ersten Mal den tschechisch-deutschen Klavierwettbewerb „Piano über Grenzen“, der im November 2005 zum zweiten Mal stattfinden wird. Kooperationspartner sind hierbei die Kunstgrundschule Rybáre und das Antonín-Dvorák-Sängerzentrum aus Karlsbad/Tschechische Republik.

Bereits in den 60er-Jahren erkannten die Verantwortlichen des Tonkünstlerverbandes Hochfranken die große Bedeutung des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ und übernahmen selbstverständlich die lokale Organisation des Regionalwettbewerbs für Hof und den benachbarten Landkreis Wunsiedel. Der 1. Vorsitzende des Tonkünstlerverbandes Hochfranken ist deshalb zugleich auch 1. Vorsitzender des Regionalausschusses „Jugend musiziert“ Hochfranken, die 2. Vorsitzende des Tonkünstlerverbandes Hochfranken, Renate von Hörsten, ist die Geschäftsführerin des Regionalwettbewerbs „Jugend musiziert“ Hochfranken. Durch diese räumliche und personelle Nähe gelingt es in einem idealen Maße, die Aktivitäten im Interesse der Jugendlichen zu bündeln und die Fördermaßnahmen zu koordinieren.

Im Jahre 2002 feierte der Tonkünstlerverband Hochfranken sein 50-jähriges Bestehen. Zentrales Ereignis war hier ein großes Festkonzert im November 2002, bei dem das Oratorium „Hiob“ des estnischen Komponisten Artur Kapp aufgeführt wurde. Es war dies die erste Aufführung mit ausschließlich deutschen Mitwirkenden, nachdem das Werk in seinem Ursprungsland Estland über 70 Jahre lang verboten gewesen war.

Dirigent dieses großen Konzertes, bei dem der Kinder- und Jugendchor Karbach, der Amberger Oratorienchor, die Singakademie Plauen e.V., der Konzertchor der Hofer Symphoniker, namhafte Solisten und die Hofer Symphoniker mitwirkten, war Gottfried Hoffmann.

Für die laufende Spielzeit sind zur Vorbereitung des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ und des Wettbewerbs „Piano über Grenzen“, der für vierhändiges Klavierspiel und das Spiel an zwei Klavieren ausgeschrieben ist, einige Workshops geplant. Die 2. Vorsitzende Renate von Hörsten, selbst Pianistin und Dozentin an der Musikschule der Hofer Symphoniker, wird im September einen viertägigen Intensiv-Workshop für Klavierduos geben, und im November wird das international gefeierte Klavierduo „Tal & Groethuysen“ aus München nach Hof kommen und mit den jungen Nachwuchskünstlerinnen und -künstlern arbeiten. Zum dritten Mal wird auch das Konzert „Klangspuren“ im März 2006 stattfinden, bei dem die Mitglieder des Tonkünstlerverbandes selbst als Künstler auf der Bühne stehen.

Dieses Konzert wird in die landesweit stattfindenden „Literaturlandschaften Bayerns 2006“ integriert sein.

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